Duisburg. Innerparteilicher Streit bei ProNRW in Duisburg. Die Landespartei setzt Fraktionschef Malonn ab, der will die Fraktion abspalten und umbenennen.

Bei der rechtsextremen Pro NRW in Duisburg ist ein Machtkampf entbrannt. Der Landesvorstand hat den Kreisvorsitzenden Mario Malonn abgesetzt. Der ist zugleich Ratsfraktionschef, konterte mit einem Hausverbot gegen den nicht minder umstrittenen Landeschef Beisicht.

Die vierköpfige Ratsfraktion ist zerstritten: Malonn und zwei Mitstreiter wollen sie nun in „Pro Duisburg“ umbenennen, das macht der vierte Ratsherr Eugen Rohmann aber nicht mit. Und die Landespartei fordert, dass die Abtrünnigen ihre Mandate niederlegen – die Rechten zerlegen sich selbst.

Streit um die Fraktionsgelder könnte der Anlass sein

Auf ihrer Internetseite zieht Pro NRW gegen Malonn zu Felde. Von „Sabotageakt“, „Kamikaze-Akt“ und „Wahlbetrug“ ist die Rede. Malonn wurde abgesetzt, Eugen Rohmann als Sprecher von oben eingesetzt. Begründet wird das auf der Homepage damit, dass Malonn Fragen der Partei zu kursierenden Vorwürfen, er habe eine Haftstrafe wegen gewerbsmäßigem Drogenhandels verschwiegen, unbeantwortet ließ. Auch in den sozialen Medien tobt der Kampf. Ratsherr Rohmann will ebenfalls Antworten, wirft Mallon Alleingänge vor, auch den Blick in die Fraktionskasse lasse dieser nicht zu.

Hintergrund könnte ein Streit ums Geld sein. Stattliche 140 000 Euro bekommt die Fraktion jährlich aus der Stadtkasse . Davon will Malonn, der von diesem Geld auch als Fraktionsgeschäftsführer bezahlt wird, aber offenbar nichts an die Landespartei abführen. Deshalb wohl der Ausstieg aus Pro NRW und die Umbenennung in „Pro Duisburg“.

Bürgerverein will Namen Pro Duisburg nicht von Rechtsextremen missbraucht wissen

Stadtsprecherin Susanne Stölting bestätigt gegenüber der WAZ, dass dazu ein Antrag eingegangen ist. Sperrvermerke der Staatsanwaltschaft bei der Prüfung von Malonns Ratskandidatur habe es damals nicht gegeben. Es gebe bei dieser Prüfung auch keine Hinweise auf mögliche Löschungen von Einträgen, etwa wegen Verjährung.

Das Malonn & Co als „Pro Duisburg“ nun rechte Propaganda fahren wollen, bringt Hermann Kewitz, den Vorsitzenden des über 100 Jahren alten Bürgervereins Pro Duisburg auf den Plan. Er will den guten Namen des rührigen Vereins nicht durch die Rechtsextremen missbraucht sehen und bemüht sich um anwaltliche Unterstützung. „Das wollen wir nicht hinnehmen“, kündigt Kewitz an.