Duisburg. . Der Standort am Neudorfer Tor in Duisburg ist die neunte deutsche Niederlassung des Anbieters. Die Firma will auch Quereinsteigern eine Chance geben.
Duisburg mausert sich zum Standort für Callcenter. Der Anbieter „BuW“, benannt nach den Gründern Bormann und Wulf, eröffnet im Januar seinen neunten Standort in Duisburg. Bundesweit beschäftigt die Firma, die etwa BMW, Postbank oder Telekom zu ihren Kunden zählt, rund 5700 Mitarbeiter. Damit ist das Unternehmen der viertgrößte Callcenter-Dienstleister in Deutschland. Aktuell werden noch 150 potenzielle Kollegen für Duisburg gesucht. Auf einem 120 Quadratmeter großen Plakat wirbt „BuW“ um die Mitarbeiter. 45 haben bereits einen Arbeitsvertrag unterschrieben.
Mindestlohn als Bezahlung
„Wir haben die ersten Bewerbungsgespräche geführt und sind begeistert von der kommunikativen Fähigkeit der Leute im Ruhrgebiet“, lobt Personalmanagerin Gabriele Borm den Erfolg der Auswahlgespräche. Vorerfahrung sei für den Job nicht unbedingt notwendig – in einer dreiwöchigen Schulung werden die künftigen Callcenter-Fachkräfte auf ihre Aufgabe am Telefon vorbereitet.
In Duisburg soll das „Outbound“-Geschäft einen großen Stellenwert bekommen. „Firmen beauftragen uns bei Kunden, die beispielsweise ihren Vertrag beim Telefonanbieter gekündigt haben, anzurufen, um ihnen ein neues Angebot zu machen“, erklärt Olenine van der Zijl, der den Standort leiten wird. Ihm ist wichtig: „Wir überreden niemanden, es ist ein Gespräch mit dem Kunden.“ Den Arbeitnehmern wird denn auch ab 1. Januar der Mindestlohn von 8,50 Euro gezahlt. Zusätzlich gibt’s für abgeschlossene Verträge eine Provision.
Flexible Beschäftigungsmöglichkeiten
Van der Zijl und Borm wissen um das schlechte Image der Branche. Sie verweisen darauf, dass sich „BuW“ von der Konkurrenz abhebe und bereits als Top-Arbeitgeber ausgezeichnet wurde. „Wir bieten flexible Beschäftigung, was sich gut für Mütter und Alleinerziehende anbietet. Außerdem gibt es in den Ferien Betreuungsmöglichkeiten für die Kinder“, zählt van der Zijl Vorteile auf. Borm betont: „Wir sind an einer langfristigen Mitarbeit interessiert.“ Verträge würden zunächst auf 18 Monate befristet. Wer sich engagiert, kann vorher eine unbefristete Stelle ergattern.
Sabine Wiebe hat bereits einen Vertrag in der Tasche. Die gelernte Friseurin hat zehn Jahre für die Konkurrenz telefoniert. „Mich reizt, dass wir hier einen neuen Standort aufbauen“, erklärt sie den Wechsel. Auch Lisa Fonck ist nicht ganz neu in der Branche. „BuW hat einen guten Ruf.“ Sie weiß aber auch: Ein dickes Fell kann nicht schaden, wenn man Anrufer an der Strippe hat. Privat telefoniert die 21-Jährige übrigens noch immer gern.