Duisburg. Die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ fahndet nach Tätern, die zwei Juweliere überfielen. Vieles erinnert an den jüngsten Überfall in Duisburg.
Wer Mittwochabend Aktenzeichen „XY ungelöst“ im ZDF gesehen hat, wird sich vielleicht verwundert die Augen gerieben haben. Denn in der Sendung ging es um zwei Überfälle auf Juweliere in Berlin und Düsseldorf aus dem vergangenen Jahr, die verblüffende Parallelen mit einem Überfall am 12. November auf der Königstraße haben.
Wie hier in Duisburg schellte am helllichten Tag ein Mann an der Tür des Berliner Juweliergeschäfts. Eine Angestellte öffnet ihm, er bedroht sie mit einer Waffe,ein Komplize tritt ein. Beide haben es vor allem auf teure Uhren abgesehen. Sie raffen die Beute zusammen und flüchten mit einem Motorrad. Da fallen einem doch Parallelen zum Duisburger Raubüberfall auf.
Teure Uhren waren in allen Fällen die Beute
Zum einen die Professionalität der Täter. Duisburgs Polizeisprecher Ramon van der Maat hatte bereits direkt nach der Tat gesagt, dass der Täter nicht zum ersten Mal eine Waffe in der Hand hält. Typisch für einen Profi sei auch, wie der Täter die Tür mit dem Handballen aufmacht, um Fingerabdrücke zu vermeiden. Auch die Kollegen in Berlin und Düsseldorf gehen davon aus, dass dort Profis am Werk gewesen sind.
Die Dreistigkeit, so einen Raubüberfall wie in Berlin und Düsseldorf am helllichten Tag durchzuführen, zeigt eine weitere Parallele zum Duisburger Überfall. Ebenso wie die Flucht mit einem Roller. So ein Gefährt wurde ebenfalls in Düsseldorf verwendet. In Berlin war es ein Motorrad, das die Polizei einige Tage später fand. Auch die Beute - teure Uhren - ist die gleiche.
Polizei konnte Zusammenhang bei den drei Fällen noch nicht herstellen
Ob zwischen den Raubüberfällen ein Zusammenhang besteht, mochte Polizeisprecher Ramon van der Maat nicht bestätigen. Die Spurenlage bisher gebe nichts gerichtsfestes her.
Außerdem gibt es auch Unterschiede. Sowohl in Düsseldorf als auch in Berlin trug der Täter mit der Waffe einen sogenannten Borsalino, einen mondänen Herrenhut. In Duisburg trug er eine Perücke. Außerdem ist das Gesicht etwas fülliger. Der Zweittäter war in Berlin und Düsseldorf mit einem Käppi mit heruntergeklappten Ohrenschützern bekleidet. In Duisburg behielt er einen schwarzen Motorradhelm auf.
Die Polizei in Duisburg sucht weiterhin Zeugen und fragt: Wer kann Angaben zu den Tätern, deren Aufenthaltsort oder dem Roller machen? Der Roller soll mit einem Fahrzeug (ähnlich einem Sprinter in rot oder orange) aus Bad Mergentheim (BW) abgeholt worden sein. Und: Stiegen die Täter in einen andern Fluchtwagen?
Hinweise zu dem Überfall in Duisburg nimmt die Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 0203/2800 entgegen.