So viel wie in den ersten sechs Monaten 2009 hatten die Mitarbeiter der Kfz-Zulassungsstelle noch nie zu tun: 13 234 fabrikneue Pkw wurden von den Bürgerdiensten mit neuen Plaketten ausgestattet. Ein Rekord für Dortmund.
Das bestätigt Peter Spaenhoff, Leiter der Bürgerdienste: „Die Zahl der Zulassungen ist in den vergangenen Jahren immer ein bisschen gestiegen, aber noch nie so sehr wie jetzt.” In den ersten sechs Monaten 2008 wurden nur 10 473 nagelneue Autos angemeldet, im ersten Halbjahr 2009 explodierte die Zahl auf 13 234 Anmeldungen, ein Plus von 26 Prozent. Und bei der Betrachtung der Monate Juni und Juli ergibt sich sogar ein Plus von 46,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Über die Gründe für den Rekord muss Peter Spaenhoff nicht lange nachdenken. Er macht dafür gesetzliche Regelungen verantwortlich: Der wichtigste: die Abwrackprämie. „Dazu passt auch die Zahl der Außerbetriebnahmen”, so Spaenhoff. Im ersten Halbjahr wurden 28 184 Pkw stillgelegt. Im Vorjahreszeitraum waren es 26 732 Autos.
Ein weiterer Grund könnte die Neuregelung der Kraftfahrzeugsteuer zum 1.7.2009 sein, so der Amtsleiter. Ab sosofort schaut der Fiskus nämlich auf den Hubraum und den Schadstoffausstoß. Nur wenn der Halter sein Fahrzeug vorm Stichtag am 1. Juli angemeldet, gelten die alten Regelungen.
So kam es zu einem besonders großen Andrang zu Sommerbeginn. „Wir hatten einen verstärkten Zustrom - da kam es auch zu längeren Wartezeiten”, räumt Spaenhoff ein.
In einem „normalen” Jahr gibt es viele Neuanmeldungen an Ostern. Das ist für die Deutschen die traditionelle Zeit, einen neuen Pkw zu erwerben. In diesem Jahr dann auch erstmals mit einem zusätzlichen Fördergeld aus Berlin, der Abwrackprämie. „Das haben wir auch bemerkt”, berichtet Margarita Steinbrecher, die beim Autoschildervertrieb Kroschke tätig ist. „Es gibt viel mehr Neuanmeldungen.” Auf Grund der Wirtschaftskrise würde das Geschäft ziemlich schlecht aussehen, aber die Abwrackprämie locke Neukäufer.
Nur in drei anderen kreisfreien NRW-Städten gibt es mehr zugelassene Pkw als in Dortmund, das sind: Köln, Düsseldorf und Essen. Im Landesdurchschnitt kommen auf 1000 Einwohner 491 Autos - Dortmund lag (zumindest zum Stichtag, dem 1. Januar 2009) noch weit darunter. Hier haben im Durchschnitt nur 426 von 1000 Bürgern ein Auto.