Dortmund. Im Handwerk herrscht wieder mehr Zuversicht als noch in diesem Frühjahr. Das konnte Klaus Yongden Tillmann, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dortmund, aus der Herbst-Konjunkturumfrage seiner Kammer herauslesen. Doch die Entwicklung ist nicht durchgängig positiv.

Schlusslicht ist das Kfz-Gewerbe: Nur knapp die Hälfte (49 %) der Kfz-Betriebe geht davon aus, dass die Konjunktur für die Branche gut verläuft.

Aber auch im Kraftfahrzeug-Gewerbe gibt es Gewinner und Verlierer. So profitierten vor allem die Betriebe, die Klein- und Mittelklassewagen im Sortiment haben, von den Segnungen der Abwrackprämie. Für die Kfz-Reparaturwerkstätten bremst die Neuwagenflut das Geschäft. Manfred Richter, Inhaber eines Kfz-Betriebs, der unter anderem darauf spezialisiert ist, Autos auf Flüssigerdgas umzurüsten, muss beispielsweise handeln: Seinen Zweigbetrieb in Eving muss er zum Jahresende 2009 schließen. Vier der noch 16 Mitarbeiter könne er nicht weiterbeschäftigten.

Richter: „Zum Glück haben wir in unserem Hauptbetrieb in Körne noch gut zu tun.” Neben der Abwrackprämie seien gesunkene Spritpreise ein Grund für den Geschäftsrückgang bei der Umrüstung auf preiswertes Gas als Treibstoff. Richter: „Richtig Probleme bekommen die kleinen Ein- Zwei-Mann-Betriebe.”

„Ausgesprochen positiv” schlugen die Konjunkturpakete der Bundesregierung durch - vor allem im Bauhauptgewerbe. 82 % der von der Kammer befragten Betriebe berichteten von einer mindestens zufriedenstellenden Geschäftslage. Aber auch am Bau gibt es Licht und Schatten: Während beispielsweise Energiesanierungen boomen und 73 % der Unternehmen mit einem guten Geschäft 2010 rechnen, sieht es beim Neubau schon deutlich schlechter aus: Nur 59 % aller Bauhauptgewerbe-Betriebe ist zuversichtlich.

Besser als 2008 sei die Lage bei den Gesundheitshandwerken und bei den Personenbezogenen Dienstleistungen. So berichteten zum Beispiel mehr Augenoptiker und Friseure als im Herbst 2008 von guten und befriedigenden Geschäften und Geschäftsaussichten.

Über Preisverfall berichteten 23 % der Betriebe, nur 11 % konnte höhere Preise durchsetzen. Die Umsätze gingen bei 41 % aller Handwerksunternehmen zurück, im Frühjahr waren es noch 52 %. Bei den Umsätzen herrscht Hoffnung auf die Zukunft: 62 % der Befragten glaubt an eine stabile Entwicklung.

Gegenwärtig haben die Handwerksbetriebe im Durchschnitt Aufträge, die für knapp fünf Wochen Beschäftigung reichen.