Die 40 Hertie-Beschäftigten in Aplerbeck fahren weiterhin Achterbahn zwischen Hoffen und Bangen - aber seit gestern gibt es am Horizont einen Silberstreif: Kaufland übernimmt den Standort und investiert etwa zwölf Mio Euro.
Nachdem die Bauvoranfrage - im März gestellt - von der Stadt Dortmund positiv beschieden war und alle Fraktionen in der Bezirksvertretung Aplerbeck ihre Zustimmung signalisiert hatten, deckte die Warenhaus-Kette gestern ihre Karten auf: Sie wird Käufer, Eigentümer, Investor und Betreiber zugleich.
Der Kaufvertrag, teilte Kaufland-Manager Hans-Gerd Böker mit, werde im nächsten Monat unterschrieben. Bis zur geplanten Eröffnung „spätestens im Herbst 2010” mit 80 bis 100 Beschäftigten sowie einer Gesamtverkaufsfläche von 4500 Quadratmetern für ein auf beiden Etagen gemischtes Sortiment wolle man die ersten beiden Etagen des Hauses an der Wittbräucker Straße umbauen. So sollen die Rolltreppen durch barrierefreie Laufbänder ersetzt werden.
Und: Auf der Parkfläche hinter dem Gebäude soll ein zweigeschossiges Parkhaus entstehen, was die Zahl der Stellplätze von jetzt 200 auf etwa 350 hochschnellen lässt.
Zwar sagte Kaufland zu, man werde in Gespräche mit der ARGE JobCenter eintreten mit dem Ziel, zahlreiche Hertie-Beschäftigte zu übernehmen. Das erfüllte aber nicht alle Erwartungen auf Seiten der Arbeitnehmer. Verdi-Sekretär Reiner Kajewski: „Wir hätten uns eine klare Übernahmezusage gewünscht.” Sigrid Schütz, die Betriebsratsvorsitzende: „Dass es so lange dauern wird, damit hatten wir nicht gerechnet.”
Wie lange es mit Hertie in Aplerbeck noch weitergeht, wissen die Beschäftigten nicht. Kündigungen wurden bisher nicht ausgesprochen.