Was wird aus dem "Weißen Feld"? Nach der Absage des Gesundheitscampus NRW ruhen die Hoffungen für die Zukunftsfläche am Techno-Park wieder auf Einzelvermarktung. Laut Wirtschaftsförderung laufen bereits Gespärche mit möglichen Investoren.
„Schöner wäre natürlich, wir hätten das ganze Tortenstück auf einen Schlag wegbekommen”, sagt Pascal Ledune. Dass der Sprecher der Dortmunder Wirtschaftsförderung den bei Stadtentwicklern so beliebten Begriff vom Filetstück diesmal in Richtung Süßspeise variert, mag mit der Entscheidung der Landesregierung von letzter Woche zu tun haben, die manchem in Dortmund sauer aufstieß. Denn vom ganz großen Kuchen des geplanten Gesundheitscampus NRW bekommt Dortmund bekanntlich nichts ab. Für die Westfalenmetropole blieb - um im Bild zu bleiben - nicht einmal ein Sahnehäubchen. Den alleinigen Zuschlag für das 70-Mio-Euro-Zukunftsprojekt erhielt, wie berichtet, Nachbar Bochum.
Doch die Absage vom vergangenen Dienstag hat die Wirtschaftsförderer nur kurz in eine Stimmungsdelle sacken lassen. Schnell fand man wieder zum berufsnotwendigen (Zweck-)Optimismus zurück. „Wir greifen nun wieder Plan A auf”,sagte Udo Mager nur Stunden nach der Juryentscheidung zur WAZ, denn die Campus-Bewerbung war für den Chef der Wirtschaftsförderung ohnehin der unvorhergesehene B-Plan für das „Weiße Feld”. Diese 8,6 Hektar große Fläche, die im Norden an die B1 grenzt und im Süden noch über die Brennerborstraße hinaus geht, gilt als letzte Ausbaureserve des komplett zugebauten Techno-Parks westlich der Universität. Sie geht nun wieder in die klassische Vermarktung. Heißt: Flächen in der Größenordnung von Fußballplätzen sollen hier an innovative Unternehmen, Existenzgründer oder Institute gebracht werden. „Es gibt bereits Gespräche über einzelne Baufelder”, so Pascal Ledune. Namen werden natürlich nicht verraten, wohl aber die Tatsache, dass sich das „Weiße Feld” durchaus in einer innerstädtischen Konkurrenzsituation bewegt: Auch Phoenix West soll Firmen der in Dortmund so umworbenen Zukunftsbranchen anlocken.
Vorteil des „Weißen Feldes”, dessen Name auf alte Gemarkungsbezeichnungen zurückgeht: Es befindet sich fast komplett in städtischem Besitz. Auf dem Gelände steht bislang aber nur ein Gebäude: das Call-Center der Firma Tectum. Zwischen den bereits angelegten Erschließungsstraßen sprießt es zwar - allerdings nur Gräser und Büsche.