Dortmund. In Dortmunds Bezirken unterscheiden sich die Wahlergebnisse stark voneinander – bei der AfD, besonders aber auch bei Grünen und CDU. Ein Überblick.

Dortmund hat gewählt, mit einer CDU als stadtweit stärksten Partei. In den zwölf Bezirken jedoch unterscheiden sich die Ergebnisse der Europawahl stark voneinander. Schwankungen innerhalb Dortmunds sind besonders bei CDU, Grünen und AfD zu erkennen, sowie – geografisch betrachtet – zwischen Nord und Süd sowie Innenstadt und Außenbezirken.

Bestätigt hat sich erneut ein Zusammenhang, der – nicht nur in Dortmund – bereits bei vergangenen Wahlen zu beobachten war: Je niedriger die Wahlbeteiligung, desto besser schneidet die AfD ab. So nahmen in den Bezirken, in denen die rechtspopulistisch bis rechtsextrem geprägte Partei ihre stärksten Ergebnisse einfuhr, prozentual weniger Menschen an der Abstimmung teil als im städtischen Durchschnitt.

Wahlergebnisse in Dortmund: Wo die AfD stark ist, sind die Grünen schwach

Sowohl in Scharnhorst als auch in Mengede und Huckarde landete die AfD in der Nähe der 20-Prozent-Marke, bei einer Wahlbeteiligung von jeweils unter 55 Prozent (Dortmund gesamt: 61,5 Prozent). Erfolgreich war die Partei auch in Eving und Lütgendortmund mit jeweils gut 17 Prozent, und auch dort machte kaum mehr als jeder zweite dazu Berechtigte ein Kreuz auf dem Stimmzettel.

Eine große Ausnahme gibt es allerdings. In der Nordstadt, dem Bezirk mit der deutlich schwächsten Wahlbeteiligung (40,8 Prozent), erhielt auch die AfD nur etwas mehr als zehn Prozent der Stimmen. Die migrantische Prägung des Bezirks ist dafür nicht zwingend eine Erklärung – das zeigt etwa der Blick nach Duisburg: Im Stadtteil Marxloh, bei der Zusammensetzung der Bevölkerung durchaus mit der Nordstadt vergleichbar, fährt die Partei bei Wahlen regelmäßig starke Ergebnisse ein.

Außerdem auffällig: Wo die AfD stark ist, sind die Grünen schwach – und umgekehrt. In den Bezirken Innenstadt-West und Innenstadt-Ost ist nicht nur das AfD-Ergebnis am schlechtesten und die Wahlbeteiligung überdurchschnittlich hoch, auch die Grünen werden dort besonders oft gewählt. In Scharnhorst dagegen kommen sie nur auf 7,7 Prozent.

„Sonstige“ in Dortmunder Innenstadt-Bezirken erfolgreich

Großen Schwankungen unterliegt auch das Wahlergebnis der CDU. In Aplerbeck und Hombruch mit jeweils über 27 Prozent klar stärkste Kraft, landen die Christdemokraten in den Bezirken Innenstadt-West und Innenstadt-Nord nur bei elf beziehungsweise 14,5 Prozent. Die SPD schneidet gesamtstädtisch zwar schlechter ab als die CDU, das aber mit einem konstanteren Ergebnis: Die Sozialdemokraten kommen in Dortmund auf Stimmenanteile zwischen 17,8 (Innenstadt-Nord) und 24,7 Prozent (Brackel).

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Eine abschließende Beobachtung: Nirgendwo werden so viele Kleinparteien gewählt, wie in den drei Innenstadt-Bezirken. Auf „Sonstige“ entfallen im Bezirk Innenstadt-Nord 36,9 Prozent, in Innenstadt-West 25,5 Prozent und in Innenstadt-Ost 20,2 Prozent der Stimmen. Erfolgreich waren dort jeweils Die Partei und Volt, in der Nordstadt zudem das Türkei-nahe Bündnis Dava (Demokratische Allianz für Vielfalt und Aufbruch).

Die Wahlergebnisse für alle zwölf Stadtbezirke im Überblick: