Dortmund. Der Abriss einer Brandruine im Dortmunder Westen war beschlossene Sache. Jetzt die Wende: Hof Schulte-Somborn ist gerettet! Das sind die Pläne.
Illegale Partys, Vandalismus, Müll und Brände haben den einst ehrwürdigen Hof Schulte-Somborn völlig ruiniert. Das seit Jahren verlassene Gelände wurde zum Problemfall und war Anwohnern zuletzt ein Dorn im Auge. Die Stadt Dortmund reagierte, erteilte Ende 2023 die Abriss-Genehmigung. Doch jetzt kommt alles anders.
Die Stadt hatte das prominent im Bezirk Lütgendortmund gelegene Gehöft im Jahr 2021 übernommen. Ziel: den Schandfleck an der Somborner Straße 123 zu beseitigen. Die Brandruine ist nicht mehr standsicher und somit eine Gefahr für die immer wiederkehrenden, heimlichen Besucher. Der Abriss des Hofes Schulte-Somborn und eine Zukunft als Grünland mit Pferdekoppel schienen am Ende die beste Lösung zu sein.
Dortmunder Imker rettet Hof Schulte-Somborn
Das sieht der stadtbekannte Imker Ralf Schmidt anders. Er betreibt selbst einen großen Hof in Dortmund-Sölde, sagt: „Dieser Hof gehört erhalten.“ Mit der Idee eines originalgetreuen Wiederaufbaus ging der Tierwirtschaftsmeister auf die Stadt zu. Laut einer Mitteilung folgten viele Gespräche, bis der Verkauf dann am 7. März über die Bühne gehen konnte. Über die Summe haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart.
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Ralf Schmidt sei oft an dem alten Hof vorbeigefahren und immer sehr angetan gewesen. Die Bekanntgabe der Abriss-Pläne habe ihn dann auf den Plan gerufen. Mit dem Wiederaufbau alter Gemäuer und Fachwerkhäuser kenne sich Schmidt aus, habe im Laufe der Jahre viel Erfahrung und Wissen gesammelt. In seinem Besitz befinden sich mehrere „gerettete“ alte Häuser.
Der Fachbereich Liegenschaften der Stadt Dortmund ist überzeugt: Für den Stadtteil Somborn ist das die bessere Variante als ein Abriss. Und solange sich der Wiederaufbau streng an das Vorbild des Originals hält, gilt für den Bau ein Bestandsschutz.
Das wird aus dem Hof Schulte-Somborn
Der Hof Schulte-Somborn soll als Bauernhof mit Hofladen neu entstehen. Schmidt plant den Betrieb einer Imkerei mit Hühnerhaltung, Enten, Gänsen, Schafen, Ziegen und Schweinen. Bis zur Gesamtfertigstellung als Gebäudeensemble wird es allerdings ein paar Jahre brauchen.
Erste Arbeiten habe Ralf Schmidt nach Angaben der Stadt bereits angestoßen, indem er Müll von dem Gelände entsorgte. Auch der Bauzaun sei wieder hergerichtet. Als nächstes sollen die Baustelle gesichert und Gebäudeöffnungen geschlossen werden. Der schnelle Renovierungsstart und die Präsenz auf dem Gelände soll Unbefugte davon abhalten, das Gelände zu betreten.