Dortmund. Und plötzlich ging alles ganz schnell. Nach vier Wochen Bauzeit eröffnet AppelrathCüpper im Dortmunder Westfalenforum. Ein erster Blick in die neue Filiale.

Eigentlich sollte der leerstehende Riesenkomplex mitten im Herzen der Stadt seit Jahren abgerissen werden. Nun hat AppelrathCüpper dem Westfalenforum neues Leben eingehaucht. Vier Wochen Bauzeit haben gereicht, um die öde, leblose Mall in ein modernes Kaufhaus zu verwandeln. Am Freitag wird die Neueröffnung groß gefeiert.

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Der Standort von AppelrathCüpper in der Dortmunder City war ein Krimi mit vielen Kapiteln. Seit 1989 ist das Damenmode-Geschäft am Westenhellweg beheimatet, dann wurde der Mietvertrag gekündigt. Spätestens bis Ende 2023 hätte der Laden geräumt werden müssen, doch der Verkauf ging weiter, als wäre nichts geschehen.

Appelrath Cüpper belegt alle freien Flächen im Westfalenforum

Anfang des Jahres drohte schon die Zwangsräumung. Dann war zunächst von einem Umzug ins leerstehende Kaufhof-Haus gegenüber die Rede. Ende Februar wurde dann die große Überraschung verkündet: Appelrath zieht ins Westfalenforum, die langgezogene, verwinkelte Ladenpassage zwischen Kamp- und Hansastraße, in der auch eine Filiale der Bäckerei Kamps, das Geschäft Kult-Spiele und die Postbank zu finden sind.

Der riesige Gebäudekomplex im Herzen der Dortmunder City war lange verwaist, nur wenige Flächen waren vermietet.
Der riesige Gebäudekomplex im Herzen der Dortmunder City war lange verwaist, nur wenige Flächen waren vermietet. © Funke Medien NRW | Britta Bingmann

Alle anderen Flächen, also alle die, die bislang leerstanden, belegt nun der Damenmode-Kaufhaus, das dem Österreicher Peter Graf gehört. Mit 3400 Quadratmetern ist die Verkaufsfläche im Erd- und Untergeschoss dort in etwa genauso groß wie zuvor am Westenhellweg – nur völlig anders aufgeteilt.

Konzept in Dortmund ist einmalig für die Kaufhaus-Kette

„So ein Konzept wie hier in Dortmund gibt es in keinem der insgesamt 15 Appelrath-Häuser in Deutschland“, erklärt Susanne Deckenbrock, die Geschäftsführerin der Dortmunder Filiale. In den vielen kleinen Läden auf beiden Seiten der Passage ist praktisch ein modernes Shop-in-Shop-System entstanden, das schließlich in eine große Verkaufsfläche in der Mitte mündet. Alle Geschäfte sind mit neu geschaffenen Durchgängen miteinander verbunden, auch das hauseigene Café Crastan, das in der Mitte der Passage zum Pausemachen einlädt.

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Vorne an der Kampstraße, gegenüber von Kamps, geht das Angebot mit Marken wie Opus und Someday los, weiter innen folgen Shops unter anderem für Lingerie, Taschen und Schuhe. Im Untergeschoss gibt‘s Basics, Strick und Hosen. Hinten, zum Ausgang im Museum für Kunst- und Kulturgeschichte hin, befindet sich der Bereich für die Premiummarken. „Dafür haben wir an diesem Standort noch mehr Platz als vorher, können sie weitläufiger präsentieren“, so die Geschäftsführerin.

Die kleinen Shops von AppelrathCüpper reihen sich aneinander. In der Mitte der Passage folgt dann das Café Crastan unter dem Lichthof.
Die kleinen Shops von AppelrathCüpper reihen sich aneinander. In der Mitte der Passage folgt dann das Café Crastan unter dem Lichthof. © Funke Medien NRW | Britta Bingmann

Sie gibt zu, dass sie erst einmal tief durchatmen musste, als sie erstmals in den seit Jahren leerstehenden Läden stand. „Aber es ist uns tatsächlich gelungen, dem Forum in wenigen Wochen Leben und Atmosphäre einzuhauchen“, sagt sie stolz. Das sei eine enorme Leistung des Teams und der meist hauseigenen Handwerker, die Lichtkonzept und Ladenbau in der Kürze der Zeit auf den aktuellen Stand der Technik gebracht hätten. „Aber dafür haben wir auch samstags und sonntags durchgearbeitet.“

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Die Chefin betont, sie sei froh, dass aus dem Umzug ins Galeria-Haus nichts geworden ist. Eine Ladenfläche in der Größe wäre schwierig zu nutzen gewesen, auch der Zustand und Zuschnitt hätte Probleme bereitet. Im Westfalenforum sieht Deckenbrock das Kaufhaus hingegen gut für die Zukunft aufgestellt. „Wir sind glücklich hier.“

Der künftige Boulevard Kampstraße ist derzeit noch eine Baustelle.
Der künftige Boulevard Kampstraße ist derzeit noch eine Baustelle. © Funke Medien NRW | Britta Bingmann

Noch glücklicher wäre die Geschäftsführung von AppelrathCüpper allerdings, wenn nun der Boulevard Kampstraße möglichst bald fertiggestellt würde. „Denn das wird den Standort dann sicher noch weiter beleben.“ Derzeit werde mit Hochdruck gearbeitet. Deckenbrock hofft, dass die kommende Europameisterschaft die Arbeiten nicht ins Stocken bringen wird.

Neueröffnung AppelrathCüpper, Westfalenforum, Kampstraße 37 - 39 / Hansastraße 5: Freitag, 12. April, 10 bis 19 Uhr.