Dortmund. Nach dem tödlichen Polizeieinsatz in Dortmund demonstrieren gut 200 Menschen an der Reinoldikirche. Sie erinnern auch an den Fall Mouhamed Dramé.

Entfacht der tödliche Einsatz an der Reinoldikirche die Debatte um Polizeigewalt neu? Polizeikritische, teilweise auch linksrevolutionäre Initiativen haben am Freitagabend in der Dortmunder Innenstadt demonstriert. Anlass war die Reaktion der Einsatzkräfte auf das aggressive Verhalten eines 52-jährigen Wohnungslosen am Mittwoch. Präsent war auch die Erinnerung an Mouhamed Dramé, der 2022 von Polizisten erschossen wurde.

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Zu der Kundgebung vor der Reinoldikirche hatten die Initiative „Schlafen statt Strafen“, die sich für die Rechte von Obdachlosen engagiert, sowie der Solidaritätskreis „Justice4Mouhamed“ aufgerufen. Etwa 200 bis 300 Menschen sind dem Aufruf gefolgt. Auch Banner und Fahnen von antifaschistischen Bündnissen waren vor Ort zu sehen. Es gab mehrere Redebeiträge.

Dortmunder Initiativen fordern Polizei-unabhängige Ermittlungen

Eine Kernforderung der Demonstranten: Unabhängige Aufklärung des Einsatzes, bei dem ein Polizist auf den 52-Jährigen schoss, als dieser mit einer Eisenstange auf die Beamten zulief. Die Übergabe der Ermittlungen an die Polizei Recklinghausen reiche nicht aus, es brauche von der Behörde unabhängige Ermittlungsstrukturen, um „Fälle von Polizeigewalt“ zu untersuchen.

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Der Fall zeige außerdem „die Unfähigkeit der Polizei, mit Menschen in psychischen Ausnahmesituationen umzugehen“, kritisierte „Schlafen statt Strafen“ im Vorfeld der Kundgebung. Wie schon bei Mouhamed Dramé habe die Polizei die Situation durch Anwendung von Tasern erst eskalieren lassen: „Wir fordern Schutz für, statt Gewalt gegen marginalisierte und vulnerable Gruppen wie wohnungslose und von Rassifizierung betroffene Menschen.“ (cst)