Dortmund. Mindestens drei Brände soll die Dortmunderin (45) gelegt haben – unter anderem bei Lotto-Millionär Chico. Ihr Handy wurde ihr zum Verhängnis.

Ist die Brandserie in der Dortmunder Nordstadt beendet? Am Freitag hatte die Polizei eine Verdächtige (45) festgenommen. Die Frau habe alle drei Brände gestanden, auf denen der Haftbefehl beruhe, bestätigt Staatsanwalt Felix Giesenregen am Montag. Sie gab zu, zwei Brände in Hörde (Cheruskerstraße/Dessauer Straße) und den Brand bei Lotto-Millionär Kürsat "Chico" Yildirim in der Nordstadt (Schützenstraße) gelegt zu haben.

Mehr zur Brandserie in der Dortmunder Nordstadt:

Zu den anderen rund 15 Bränden in der Dortmunder Nordstadt sagte die Verdächtige bisher nichts, so Staatsanwalt Giesenregen. "Sie hat einfach irgendwann dicht gemacht." Sie habe also weder die Aussage verweigert noch die Taten bestritten. Die Befragungen gehen weiter. Laut Ruhr Nachrichten gab die wohnsitzose Frau als Motiv an: Sie habe unter Drogen den Drang zum Zündeln verspürt.

Also bleibt den Ermittelnden nur eins: Spuren suchen. "Wir werten gerade unter anderem die Telefondaten der Verdächtigen aus", erklärt Giesenregen. So sei man der Verdächtigen auch anfangs auf die Schliche gekommen: Ihr Handy war zu den drei Tatzeiten in Funkzellen in der Nähe der Tatorte eingewählt. Jetzt werde die Nummer mit Funkmasten an den anderen Brandstiftungs-Tatorten abgeglichen.

Dortmunder Polizei wertet Handydaten der Verdächtigen aus

"Praktischer" Zufall: Die 45-Jährige sitzt derweil eine Ersatzfreiheitsstrafe ab. Sie war wegen Diebstahls und Leistungserschleichung zu Geldstrafen verurteilt worden – hatte aber nie gezahlt. Als die Polizei sie wegen der drei Brandstiftungen mit auf die Wache nahm, konnte sie die Geldstrafen nicht zahlen und musste somit ersatzweise in Haft. Danach schließe sich die angeordnete Untersuchungshaft nahtlos an, so Giesenregen.

Mehr zur Brandserie in der Dortmunder Nordstadt:

Seit Sommer hatte es zwischen Schützen- und Münsterstraße in der Dortmunder Nordstadt immer wieder gebrannt, meist im Keller, im Treppenhaus oder in Kammern auf Treppenabsätzen. Besonders oft betroffen war die Schillerstraße, dort brannte auch ein Auto. Meist, so die Polizei, standen die Haustüren offen. In allen Fällen gehen die Ermittelnden von Brandstiftung aus.