Dortmund. Nach drei Bränden geht an der Schillerstraße in der Dortmunder Nordstadt die Angst um: Ist ein Feuerteufel am Werk? Es war Brandstiftung.

Nach drei Bränden in drei Monaten geht in der Dortmunder Schillerstraße die Angst um: Wo brennt es als nächstes? Auch Sonja (32) und Julian (35) sorgen sich: "Dass es in so kurzer Zeit dreimal brennt ist schon auffällig", meint Julian. Zumal es vorher in der Nordstadt-Straße immer ruhig gewesen sei. Zumindest was Brände betrifft – Polizeimeldungen dagegen gab es einige.

Nach den Bränden hätten schnell Gerüchte über Brandstiftung die Runde gemacht: "Das ist ein großes Gesprächsthema in der Nachbarschaft, und man spürt schon eine gewisse Unsicherheit. Teilweise war auch Angst dabei", meint Sonja. Richtige Angst habe sie selbst zwar nicht, aber immerhin ein blödes Gefühl: "Vor allem, weil unsere Tür nicht zuverlässig geschlossen wird."

Was beide vermissen: mehr Infos. "Waren das Unfälle? Oder hat da jemand Spaß am Zündeln? Man weiß es ja nicht." Aber offizielle Informationen zur Brandursache gab es bisher nicht. Die könnte die Polizei liefern – aber sie informiert nur die direkt Betroffenen. "Diese Unsicherheit sorgt für Angst", meint Sonja. Falls in der Schillerstraße tatsächlich ein Feuerteufel am Werk war, wüsste das Paar es gern.

Polizei geht in allen drei Fällen von Brandstiftung aus

Die Dortmunder Polizei kann den Anwohnenden ihre Sorge leider nicht nehmen. Auf Anfrage erklärt Polizeisprecher Felix Groß: Alle drei Feuer waren Brandstiftung – der Autobrand vorsätzliche, die Treppenhausbrände vorsätzliche oder fahrlässige Brandstiftung. Ob ein Zusammenhang bestehe sei unklar.

Die gesamte Nachbarschaft könne die Polizei natürlich nicht über die Ermittlungsergebnisse informieren, so Groß. "Wir gehen aber gezielt auf die Bewohner der betroffenen Häuser zu und geben Tipps", erklärt er. Ein großes Problem gerade in der Nordstadt: Die Haustüren sind nicht verriegelt. "Da sind schnell Leute im Treppenhaus, die man da nicht will", warnt der Polizeisprecher.

Das sei auch in den Brandhäusern so gewesen, erklärt Felix Groß. Beide Haustüren waren offen. Für Julian und Sonja heißt es also weiter bangen. "Das Haus ist wie ein Taubenschlag", meint Sonja. Viele WGs, viele Bewohnerinnen und Bewohner. "Da lässt immer jemand die Tür auf."

Schillerstraße, Dortmunder Nordstadt – um diese drei Brände geht es:

  • Den Anfang machte im Juli ein Brand in der Schillerstraße 55, bei dem eine Dachgeschosswohnung komplett ausbrannte. Ausgangspunkt des Feuers war laut Feuerwehr eine Abstellkammer im 2. Stock. Auch die Kammer darüber brannte. Dann griffen die Flammen auf die Dachwohnung über. Brandursache laut Polizei: fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung.
  • Im September folgte ein ähnlicher Brand spätabends in der Schillerstraße 24: Halbe Treppe zwischen 2. und 3. Stock brannten abgestellte Gegenstände. Die Flammen fraßen sich durch die Zwischendecke und breiteten in der 3. Etage aus. Auch diese Wohnungen waren unbewohnbar, weil massiv Rauch eintrat und das Treppehaus stark beschädigt war. Brandursache laut Polizei: fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung.
  • Wenige Tage später brannte gegen 6 Uhr vor dem Kiosk an der Schillerstraße 50 ein Auto aus. Ein weiterer Wagen wurde stark beschädigt. Die anliegenden Häuser wurden kontrolliert – Schäden gab es keine. Brandursache laut Polizei: vorsätzliche Brandstiftung.