Dortmund. Apotheker und Ärzte haben sich zu einer Protestkundgebung in Dortmund versammelt. Patienten könnten nicht mehr gut versorgt werden, warnen sie.

Weil Apotheker und Hausärzte die ambulante Gesundheitsversorgung bedroht sehen, sind am Mittwoch (15.11.) aus Protest in Nordrhein-Westfalen die meisten Apotheken sowie zahlreiche Hausarztpraxen geschlossen geblieben. Zu einer zentralen gemeinsamen Kundgebung in Dortmund kamen am Mittwochmittag nach Polizeiangaben knapp 5000 Apotheker, Mediziner und deren Mitarbeitenden zusammen, um ihrem Ärger über die Gesundheitspolitik der Bundesregierung Luft zu machen.

Am Protest beteiligten sich den Angaben der aufrufenden Verbände zufolge auch Apothekenteams aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Auch bei den Hausärzten sei die Bereitschaft groß gewesen, sich an der Protestschließung zu beteiligen, hieß es beim Hausärzteverband Westfalen-Lippe.

Protest in Dortmund: Angst vor Apotheken- und Arztpraxensterben

Gemeinsam beklagen die Berufsgruppen eine jahrelange Unterfinanzierung bei massiv gestiegenen Kosten, überbordende Bürokratie und fehlende Konzepte, um auf den Fachkräftemangel zu reagieren. Sie befürchten, dass unter den geltenden Bedingungen das Sterben von Apotheken und Hausarztpraxen voranschreite.

„Dass sich beide Berufsgruppen zusammentun und sich so viele Apotheken und Praxen an diesem Protest beteiligen, hat es noch nie gegeben“, sagte Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, in Dortmund. Der Druck vor Ort sei riesig, es werde immer schwieriger, die Patienten und Patientinnen vor Ort vernünftig zu versorgen. „Wir können unseren gesetzlichen Auftrag nicht mehr erfüllen“, so Overwiening. (dpa)