Dortmund. Fast täglich veröffentlicht die Dortmunder Polizei fünf Blitzer-Messtellen auf Twitter. Seit Kurzem tut sie es nicht mehr. Absicht?

Hat die Dortmunder Polizei die Art ihrer oft kritisierten "Blitzer-Tweets" geändert? Bisher hat die Behörde jeden Morgen die Standorte von fünf Radarmesstellen des Tages bei Twitter veröffentlicht. Aber seit Kurzem gibt sich die Polizei bedeckter.

Nicht bei allen Dortmunderinnen und Dortmundern waren die Tweets mit fünf Straßennamen aus Dortmund und Lünen gut angekommen. In den Kommentaren kam vorwiegend Kritik – etwa diese:

  • Warum schützen Sie Raser?
  • Ihr müsst eure Denkweise überdenken. Das ist keine Prävention, das ist Bullshit-Bingo für Raser!
  • Wäre schön, wenn ihr für Sicherheit sorgt, statt den Leuten Tipps zu geben, wo sie beim Rasen erwischt werden.
  • Danke! Ich werde rechtzeitig bremsen und danach wieder Vollgas geben.
  • Es wäre hilfreich, wenn Sie die genaue Hausnummer angeben könnten. So könnte ich echt Zeit sparen.
  • Dann rase ich halt heute woanders.

Aber seit knapp zwei Wochen hält sich die Polizei mit der Veröffentlichung der Blitzer-Standorte zurück. Mal werden nur die Anfangsbuchstaben der geplanten Messstellen genannt, mal gibt's nur Postleitzahlen, mal heißt es "Heute kontrollieren wir auf Straßen, die mir 'e' enden."

Ist die viel kritisierte Veröffentlichung der konkreten Standorte damit Geschichte? "Nein, das kommt irgendwann wieder", versichert Polizeisprecher Peter Bandermann. "Wir machen weiter, aber wollen's spannend halten. Wir wollen mit der Art der Tweets ja auch Aufmerksamkeit bekommen."

Polizei Dortmund: "Unfallprävention statt Geld eintreiben"

Ein Problem sieht Bandermann in der Nennung von Straßennamen nicht: "Der Auftrag der Polizei ist die Unfallprävention", sagt er. "Statt Geld einzutreiben, veröffentlichen wir lieber die Standorte und alle fahren dort einen Tag lang langsam. Gefahr abgewendet!"

In welcher Form die Blitzer-Messstellen auf Twitter veröffentlicht werden, das hänge auch von der twitternden Person ab, so Bandermann. Schließlich teilen sich mehrere Kolleginnen und Kollegen den Dienst in der Pressestelle. Klar sei aber: Auch die Nennung von Straßennamen komme bald zurück, versichert er.

Und allen Kritikerinnen gibt Polizeisprecher Bandermann mit auf den Weg: "Wir veröffentlichen höchstens die fünf Messstellen, die für den Tag geplant sind." Die Stellen also, an denen aus dem Radarwagen heraus geblitzt werde. In Wahrheit stehe die Polizei täglich an viel mehr Orten als nur an diesen fünf. Jede Wache entscheide spontan, wo die Beamtinnen und Beamten mit ihrer Radarpistole stehen.

Blitzer-Tweets der Polizei Dortmund: Keine Straßennamen?

Mit diesen Posts warnt die Dortmunder Polizei auf Twitter vor Blitzer-Messstellen in Lünen und Dortmund – anders als noch vor zwei Wochen oft ohne konkrete Straßennamen:

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