Dortmund. Video sorgt für Kritik: In Dortmund ist ein Einsatz ausgeartet, nachdem die Polizei drei Jugendliche auf einem einzigen E-Scooter stoppen wollte.

Die Dortmunder Polizei hat auf heftige Kritik an einem Einsatz von Freitagabend reagiert. Auf der Hohen Straße wollten Polizisten drei junge Frauen (14, 16, 17) anhalten, die alle zusammen auf einem einzigen E-Scooter unterwegs waren. Sie seien zunächst geflüchtet, heißt es. Dann schaukelte sich der Einsatz offensichtlich hoch.

Unter anderem war auf Instagram und TikTok eine Diskussion über Polizeigewalt entfacht – der Einsatz wurde massiv verurteilt.

Video zeigt lautstarken Polizeieinsatz aus Dortmund

Ein Video zeigt einen kurzen Ausschnitt des Einsatzes. Darin ist eine junge Frau zu sehen, die auf dem Gehweg sitzt und scheinbar hysterisch schreit – ihr eingeschaltetes Handy in der Hand. Ein Polizist, ebenfalls sehr laut, fordert sie mehrfach und mit Nachdruck auf, das Telefon auszuschalten. Als sie es nicht tut, greift er ihr Handgelenk und nimmt das Handy. Ein wenig später schreit die Jugendliche den Polizisten an: "Lass mich doch in Ruhe, wer bist du?" – "Ja, ja, ich zeig dir gleich wer ich bin", keift er zurück.

Eine weitere Frau, die die Szene filmt, schreit den Polizisten ebenfalls an und wirft ihm Rassismus vor: "Sie haben gesagt: 'Wir sind hier nicht in Kurdistan!' Das ist ein rassistischer Begriff!" Auch sie schaltet das Handy nicht aus, sondern filmt weiter. "Ich darf hier aufnehmen. Das darf ich", ruft sie. Damit endet das Video.

Was davor geschah und wie sich die Situation so aufschaukeln konnte – das zeigt das kurze Video nicht. Die Zusammenhänge sind unklar.

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Dortmunder Polizei: Jugendliche flüchteten vor Kontrolle

Am späten Samstagabend reagiert die Polizei auf die Vorwürfe. In einer Mitteilung heißt es: Gegen 21 Uhr hätten die Beamten die drei Jugendlichen anhalten, die Richtung Innenstadt unterwegs waren – zu dritt auf einem E-Scooter. Die jungen Frauen hätten nicht angehalten. Stattdessen hätten sie den Roller abgestellt und seien davongerannt

Weil die Beamten zudem vermuteten, die Jugendlichen könnten unter Drogen oder Alkohol gefahren sein, verfolgten sie sie. Auf der Sonnenstraße holten sie das Trio ein und nahmen die Personalien auf. "Dabei kam es offenbar zu verbalen Auseinandersetzungen zwischen den kontrollierten Personen, den Einsatzkräften und den hinzueilenden Eltern. Sowohl die drei jungen Dortmunderinnen als auch umstehende Personen kommentierten und videografierten die Einsatzsituation", schreibt die Polizei.

Kritik an Polizei-Kontrolle: Recklinghäuser Polizei übernimmt Ermittlung

Aus Neutralitätsgründen übernimmt die Recklinghäuser Polizei die Ermittlungen. Es werde mit allen Beteiligten – den kontrollierten Jugendlichen, den Eltern und den Polizeibeamten – gesprochen, sagte eine Dortmunder Polizeisprecherin. „Das wird ohne Voreingenommenheit und sehr gründlich aufgeklärt.“ Ergebnisse würden so schnell möglich kommuniziert, sagte eine Polizeisprecherin in Recklinghausen.

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