Dortmund.. Hunderte Menschen protestierten am Montag wieder gegen die Corona-Maßnahmen. Der Zulauf im Ruhrgebiet war insgesamt gering. Ein Überblick.
- Mehrere Hundert Menschen haben am Montagabend (24. Januar) in verschiedenen Städten im Ruhrgebiet gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert.
- Die Polizei stellte zahlreiche Anzeigen wegen Verstößen gegen die Coronaschutz-Verordnung.
- In Dortmund waren deutlich weniger Demonstrierende unterwegs als noch vor einer Woche. In Witten war die Gruppe an Gegendemonstranten größer.
Aus Kritik an den Corona-Maßnahmen und als Zeichen gegen eine Impfpflicht sind am Montagabend (24. Januar)mehrere Hundert Menschen in verschiedenen Ruhrgebiets-Städten auf die Straße gegangen. Insgesamt war die Anzahl jedoch gering. Es hagelte Anzeigen wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln.
In Mülheim an der Ruhr und in Bochum demonstrierten etwa 620 Menschen, teilte die Polizei mit. Die „Spaziergänge“ genannten Demos blieben weitgehend störungsfrei. In Bochum gab es fünf Anzeigen wegen falscher Atteste.
Demo in Duisburg gestoppt: Einige trugen keine Maske
In Essen beteiligten sich nach Polizeischätzung in der Spitze 1000 Menschen an den Demonstrationen, darunter 640 "Spaziergänger" und 350 Gegendemonstranten. In Duisburg, wo es rund 350 waren, stoppte die Polizei den Protestzug vorerst, weil einige Demonstranten keine Maske trugen - ein Teil von ihnen hatte Trillerpfeifen dabei und zog auch nach dem Pfeifen keine Maske an.
Nachdem die Polizei um Einhaltung der Maskenpflicht gebeten hatte, ging der Protestzug weiter. Größere Vorkommnisse gab es nicht. In Witten kamen 400 Menschen. Zwei von ihnen bekamen Anzeigen wegen Verstoßes gegen die Corona-Schutzverordnung ausgestellt, weil sie sich weigerten, eine Maske zu tragen.
Mehr zu den Demonstrationen am 24. Januar:
- Mülheim: Über 600 Menschen protestieren - diesmal mit Maske
- Bochum: 600 "Spaziergänger" ziehen durch die Innenstadt
- Essen: "Spaziergänger" und Gegenprotest treffen nicht aufeinander
- Duisburg: Gegendemo beobachtet Extreme Rechte bei Spaziergängern
- Witten: Corona: Protestzüge treffen in Witten nicht aufeinander
Dortmund: deutlich weniger "Spaziergänger" unterwegs
In Dortmund fanden sich auf dem Friedensplatz etwa 160 Menschen ein, vor einer Woche waren es an selber Stelle noch 1400 gewesen. Die deutlich niedrigere Zahl lag daran, dass die Privatperson, die die Demo angemeldet hatte, diese Anmeldung kurzfristig zurückzog.
Denn bei einer großen Demo hätte die 3G-Regel gegolten - an die sich die Person nicht halten wollte und daraufhin einen Rückzieher machte. Eine weitere Versammlung sagte der Leiter aus persönlichen Gründen ab. So kamen nur einige Grüppchen, die auf dem Platz und in angrenzenden Straßen umhergingen. Ab etwa 19.45 Uhr verließen die Demonstrierenden nach und nach die Innenstadt.
Zahlreiche Strafanzeigen bei Demonstration in Dortmund
Auch in Lünen sind Gegner der Coronaschutz-Maßnahmen auf die Straßen gegangen. Dort wurden von der Polizei zwei Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten ausgestellt. Die Polizei sperrte die betroffenen Straßen kurzzeitig ab. An der Versammlung nahmen mehrere der Polizei bekannte Rechtsextremisten teil.
In Dortmund kamen 53 Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen wegen Verstößen gegen die Coronaschutz-Verordnung sowie sieben Strafanzeigen zusammen. Das Ordnungsamt erteilte 34 Platzverweise.
Witten: Mehr Gegendemonstranten als "Spaziergänger"
In vier Fällen ermittelt die Polizei nach Verstößen gegen das Versammlungsgesetz. Zwei weitere Strafanzeigen erfolgten nach einer Beleidigung gegen einen Polizeibeamten sowie nach einer gefährlichen Körperverletzung. Dabei blendete ein Mann aus dem Querdenker-Milieu einen Polizeibeamten mit einem Laserpointer.
In Duisburg, Essen und Witten gab es Gegendemos, bei denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihr grundsätzliches Einverständnis mit dem Corona-Kurs der Politik bekundeten. Bei der Gegendemo in Witten kamen laut Polizei etwa 450 Menschen und damit 50 mehr als bei der Anti-Maßnahmen-Demo in der Nähe. (red/dpa)