Dortmund. Wegen seines Engagements gegen die Naziszene wurde Dortmunds Polizeichef Gregor Lange der Negativ-Orden „Pannekopp“ des Geierabends entzogen.

Nach dem Engagement der Dortmunder Polizei gegen Neonazis ist der Polizeipräsident der Stadt, Gregor Lange, nicht länger Träger des Negativ-Ordens „Pannekopp“.

Die Macher des Ruhrpott-Alternativ-Karnevals Geierabend entzogen dem Behörden-Chef in diesem Jahr die 28 Kilogramm schwere Schrott-Trophäe, wie sie am Rosenmontag mitteilten.

Auszeichnung nach umstrittenem Polizeieinsatz

Er hatte sie vor sechs Jahren nach einem umstrittenen Polizeieinsatz bei Ausschreitungen von Neonazis am Kommunalwahlabend erhalten. Anhänger der Rechten hatten versucht, das Rathaus zu stürmen, es gab Verletzte. Aus Sicht der Narren hatte Langes Polizei das Image der Stadt als „Nazihochburg Deutschlands“ mit dem misslungenen Einsatz gefördert.

„Die Zeiten haben sich geändert“, teilten die Geierabend-Narren zur Begründung der Aberkennung nun mit. Der Einfluss der Rechtsradikalen schwinde, der sogenannte „Nazikiez“ im Stadtteil Dorstfeld zeige Auflösungserscheinungen.

Dies sei auch der Polizei unter Lange zuzuschreiben. „So ein Engagement sehen die Statuten des Ordens nicht vor“, lobten sie. Weil in der Corona-Pandemie in diesem Frühjahr die Karnevalssitzungen mitsamt Abstimmung über die Pannekopp-Nominierten ausfallen, wird es dieses Jahr keine Verleihung geben. Stattdessen sei mit Lange erstmals ein Preisträger von der Liste gestrichen worden. (dpa)