Castrop-Rauxel. Zweiter Brandanschlag an der Ohmstraße: Nur wenige Tage nach dem Brandanschlag auf ein Haus in Castrop-Rauxel hat es in der Nacht zu Mittwoch einen zweiten Anschlag gegeben - direkt im Nachbarhaus. Der Besitzer ist ratlos. Ein fremdenfeindlicher Hintergrund kann nicht ausgeschlossen werden.
Safet Demirovec schüttelt den Kopf. "Ich habe keine Erklärung dafür", erklärt der 46-Jährige Besitzer des Mehrfamilienhauses an der Ohmstraße in Castrop-Rauxel.
Demirovec selbst hat gegen ein Uhr einen dumpfen Knall gehört. Seine Freundin, schildert er, sei zum Fenster gelaufen und habe Flammen gesehen. Er sei durchs Küchenfenster raus, weil der Weg durchs Treppenhaus von Flammen und Qualm versperrt gewesen sei. Mit einem Wasserschlauch aus dem Keller habe er das Feuer gelöscht.
Dabei hat der Mann selbst leichte Rauchvergiftungen erlitten - wie ein zweiter Bewohner des Hauses. Beide wurden in der Nacht kurz im Krankenwagen vor Ort behandelt. Die Polizei geht davon aus, dass die Täter wie in der vergangenen Woche im Haus nebenan einen Brandsatz gegen die Tür geworfen haben. Vielleicht war es auch nur ein Einzeltäter. "Wir ermitteln wie im ersten Fall in alle Richtungen", heißt es auf Anfrage. Wegen der Parallelität der beiden Anschläge sind die Ermittlungen nach Auskunft einer Polizeisprecherin zusammengelegt worden.
Der Staatsschutz ermittelt weiterhin, weil ein möglicher fremdenfeindlicher Hintergrund nicht ausgeschlossen werden kann. Demirovec ist gebürtig in Mazedonien, hat aber die deutsche Staatsbürgerschaft.
Erstmeldung 9.09 Uhr: Nach ersten, bisher unbestätigten Informationen haben Hausbewohner gegen 1 Uhr in der Nacht einen dumpfen Knall gehört. Anschließend habe der Eingang des Hauses an der Ohmstraße gebrannt. Wie bei dem ersten Anschlag wurde die Haustür des Gebäudes erheblich beschädigt. Zwei Menschen sollen eine leichte Rauchgasvergiftung erlitten haben.
Den ersten Anschlag auf ein Haus an der Ohmstraße in Habinghorst hatte es in der Nacht zum 5. Dezember gegeben. Hausbesitzer Hüseyin Besirli hatte das Feuer gemeinsam mit Nachbarn gelöscht. Da ein fremdenfeindlicher Hintergrund nicht ausgeschlossen werden kann, hat der Staatsschutz die Ermittlungen aufgenommen.