Castrop-Rauxel. Der Bochumer Fotograf Olaf Rauch stellt seine Werke in der Ateliergalerie „ArteFakt” am Münsterplatz in Castrop-Rauxel aus. Es sind stimmungsvolle Bilder alter Industrierelikte auf karger, nüchterner Betonwand.

Stimmungsvolle Bilder alter Industrierelikte auf karger, nüchterner Betonwand. Ein optischer Kontrast, der Farben, Atmosphäre und Lichtspiel der Fotografien noch intensiviert, abhebt. Abheben - das ist es auch, was Olaf Rauch wollte. Der Bochumer Fotograf wollte die Industriekulissen seiner Heimat mit seiner eigenen Stilistik festhalten, fernab der genre-typischen Schwarzweiß-Fotografie.

Rauchs Werke sind seit Freitag in der neuen Ateliergalerie der Malerin Christine Pollmeier „ArteFakt” am Münsterplatz zu sehen. „Ich wollte stilistisch einfach andere Wege gehen”, erklärte Rauch bei der Ausstellungseröffnung. „Ich wollte nicht diese nüchterne schwarzweiß Geschichte machen, sondern eine emotionale Ausdrucksweise wählen.” Entsprechend lautet der Titel der Ausstellung „Industrial Moods 2010”, die noch bis zum 19. Dezember zu sehen ist.

Spezielle Lichtstimmungen

Rauch wählte spezielle Lichtstimmungen, die die Motive mal warm, aber auch abweisend und illusorisch wirken lassen. Manchmal erscheinen sie gar wie ein gemaltes Stillleben - wie die völlig abgenutzte, mittlerweile verwaiste Couch in einer alten Papierfabrik, oder der umgefallen Notenständer, der verlassen im Kühlbecken der Kokerei Zollverein liegt. Im Landschaftspark Nord, auf Phönix-West oder in der Jahrhunderthalle - Rauch hat überall Stimmungen eingefangen, wodurch die Bilder gewiss auch ein Stück weit Identifikation symbolisieren.

Mit diesen eindrucksvollen und ausdrucksstarken Fotografien holte Christine Pollmeier nun erstmals einen Gastkünstler in ihre Galerie, die sie erst im August eröffnet hat. „Ich würde gerne regelmäßig Ausstellungen machen”, betonte Pollmeier, die Malkurse in ihrem Atelier gibt. „Für mich ist das eine ganz neue Herausforderung”, lächelte sie. Erfahrung in der Kreativwirtschaft aber hat sie bereits: Seit 20 Jahren arbeitet sie als freischaffende Künstlerin. Seit kurzem gehört sie zudem dem neu gegründeten SPD-Kulturforum an. „Wir wollen Anlaufstelle für Künstler und Kulturinteressierte sein”, erklärte sie. „Wie das funktioniert, weiß ich allerdings noch nicht.”