Castrop-Rauxel. . Der Frust vieler Kunden in Castrop-Rauxel kennt keine Grenzen. Seit einer Wochen ist die Packstation an der Wittener Straße außer Betrieb. Und sie kommen nicht an ihre Pakete. Auch nicht an verlässliche Infos von DHL.

Der Ärger der Post-Kunden ist riesig, wohl nur noch übertroffen von ihrem Frust. Seit letztem Mittwoch ist die DHL-Packstation an der Wittener Straße defekt. Die Konsequenz: Viele Castrop-Rauxeler kommen nicht an ihre Pakete. Und das seit einer Woche!

Manuel Wegner steht seit Donnerstag regelmäßig immer mal wieder vor dem gelben, vollautomatischen Lagerautomaten. Bisher ohne Erfolg. Auch seine Versuche, über die DHL-Telefonhotline an Informationen zu gelangen, blieben erfolglos.

„Einmal habe ich 65 Minuten durchgehalten. 65 Minuten für 42 Cent die Minute“, ärgert sich der junge Mann. Statt einer vernünftigen und verlässlichen Auskunft, hagelt es Standard-E-Mails von DHL auf sein Handy. Demnach ist die „Packstation 125“ mal defekt, dann wird sie kurz darauf als in Betrieb gemeldet. Dicht gefolgt von der nächsten „Defekt“-Meldung. „So geht man nicht mit Kunden um“, ärgert sich Wegner. In seinem Frust war er sogar bei der Polizei, um eine Anzeige zu erstatten. Allerdings haben ihm die Beamten auf der Wache davon abgeraten. „Es handelt sich ja nicht um einen Postboten, der etwas unterschlagen hat, sondern um ein technisches Problem. Da sei eine Anzeige nicht sehr sinnvoll.“

Schon seit Mittwoch letzter Woche fährt auch Michael Trösken regelmäßig zur Wittener Straße. Seine Pakete hat er aber trotz unzähliger Versuche immer noch nicht aus der Station entnehmen können. Beide, sowohl Wegner als auch Trösken, wissen von viele weiteren betroffenen Kunden, die genau so verärgert sind. Sogar auf Facebook tausche man sich schon rege über die ausweglose Situation aus. Michael Trösken hat es übrigens auf „nur“ 30 Minuten in der Hotline gebracht. Und erst nach mehren unbeantworteten E-Mails habe DHL dann von einem größeren technischen Defekt geschrieben.

Auf seine Anfrage, warum das Unternehmen die Pakete nicht aus der Station herausholen und zum Abholen bei der nächsten Post-Filiale deponieren würde, kam erneut die Standardantwort nach ein wenig mehr Geduld. Die ist allerdings bei den meisten Betroffenen schon restlos verbraucht.

Und das Kuriose zudem: Laut Post-Pressesprecher Rainer Ernzer sei das genau die Vorgehensweise: „Kann ein Defekt an einer Packstation in ein bis zwei Tagen nicht behoben werden, gehen die Pakete an die nächste Post-Filiale.“ Warum das in diesem Fall nicht geschehen sei, konnte Ernzer gestern Abend nicht mehr klären, da der zuständige Fachbereich nicht mehr erreichbar war. „Normaler weise funktionieren die Packstationen aber richtig gut.“