Castrop-Rauxel. . Zwei junge Männer und ein heute 15-jähriges Mädchen müssen sich jetzt vor dem Dortmunder Landgericht verantworten. Sie hatten Molotow-Cocktails in den Vorraum einer Sparkasse in Castrop-Rauxel geworfen. Der Anschlag soll aber dem SPD-Büro im gleichen Gebäude gegolten haben.

Im August vergangenen Jahres soll das Trio einen Brandanschlag verübt haben. Die Drei – zwei junge Männer und ein mittlerweile 15-jähriges Mädchen – sollen Molotow-Cocktails in den Vorraum der Sparkassen-Filiale an der Wilhelmstraße geworfen haben. Der glücklicherweise misslungene Brandanschlag galt allerdings nicht dem Bankinstitut, sondern der SPD – ihr Parteibüro befindet sich im selben Gebäude.

Seit Dienstag muss sich das junge Trio nun vor dem Dortmunder Landgericht verantworten. Einer der Angeklagten erschien am ersten Hauptverhandlungstag allerdings nicht. Der Richter erließ daraufhin Haftbefehl gegen den Mann aus Hamm. Er und auch die beiden anderen Angeklagten sollen sich nun am zweiten Verhandlungstag zu den Vorwürfen äußern.

Brandanschlag auf SPD-Gebäude aus "politischer Unzufriedenheit"

Bereits im September vergangenen Jahres hieß es, Hauptmotiv der Tat sei politische Unzufriedenheit gewesen. Die Staatsanwaltschaft Dortmund hatte erklärt, es seien wohl auch noch weitere Anschläge auf andere Parteien geplant gewesen. Dazu kam es aber nicht.

Drei Tage nach dem Vorfall an der Wilhelmstraße ertappte die Polizei das Trio auf frischer Tat: Die Angeklagten sollen versucht haben, auch in einem Gartencenter Molotow-Cocktails zu zünden. Das Wachpersonal aber durchkreuzte den Plan. Die beiden Männer kamen in Untersuchungshaft. Einer ist mittlerweile wieder auf freiem Fuß. Der andere – ein Castrop-Rauxeler – verbüßt derzeit eine Ersatzfreiheitsstrafe. Das Mädchen wohnt wieder in Hamm. Sie ist auch angeklagt, weil sie in Werne mehrere Mülltonnen in Brand gesetzt und Autos zerkratzt haben soll. Auf eine Motorhaube soll sie ein Hakenkreuz geritzt haben.