Castrop-Rauxel. Der Eröffnung des komplett renovierten Kindergartens am kommenden Montag stand nichts mehr im Wege. Aber fünf 10- bis 13-Jährige verwüsteten die Einrichtung komplett. Angesichts der sinnlosen Zerstörungswut kochen die Gemüter hoch. Wir haben die Lesermeinungen zu diesem Vorfall für Sie zusammen gefasst.

Was geht in den Köpfen dieser Kinder vor? Ist die Jugend heute wirklich anders als früher, und inwieweit sind die Eltern für diesen Vorfall verantwortlich zu machen? Die Fassungslosigkeit angesichts eines vom Vandalismus heimgesuchten Kindergartens ist immens.

donfernando sieht das eher als "einen Fall von höherer Gerechtigkeit, in dem der Erziehungserfolg einer Kita eine andere Kita heimgesucht hat“ und ist der Meinung, dass die Kinder ihre Einrichtung wohl nicht in bester Erinnerung behalten hätten.

Konsequenzen gefordert

Ein Großteil der Leserschaft ist da allerdings ganz anderer Meinung. So fragt sich strengesmaedchen nicht als Einzige: „Warum kommt eigentlich keiner auf die Spitzenidee, die Jungs Tag und Nacht schrubben zu lassen, bis sie ihren Mist wieder in Ordnung gebracht haben? Dann haben Sie a) keine Langeweile und wissen b) wie viel Arbeit es macht, Dinge in Ordnung zu halten.“ Konsequenzen müssen sein, so lautet der Konsens, schließlich soll etwas aus der Sache gelernt werden.

Doch nicht nur die Kinder sollen in die Verantwortung genommen werden, essentiell sei es auch, wie unsere Leser meinen, dass die Eltern die entstandenen Kosten begleichen. Laut TreuerLeser wäre es so nur recht und billig, sollten diese die Rechnungen freiwillig übernehmen. „Dabei sollte dann auch die „Ersatzbeschaffung“ von Kanarienvögeln nicht vergessen werden,“ meint er.

Die Generation "Chantal und Kevin" – Abziehbild ihrer Eltern?

Doch wer hat die Jungs auf so eine Idee gebracht? Langeweile, mangelndes Unrechtsbewusstsein oder fehlende Erziehung? Auch hier tendiert die Meinung stark dazu, liberale Erziehungsmethoden für den Vorfall verantwortlich zu machen.

„Allein das Auftreten so mancher Erwachsener als Berufsquerulanten ist doch schon prägend für den Nachwuchs. Was erwarten wir dann noch von diesen Kindern? Vernunft?“ wettert GrafVonDingelstein.

Ähnlich sieht das auch shayne: „Viel Spaß, wenn diese Brut 16-18 ist! Aber da man ja jetzt bestimmt verständnisvoll und pädagogisch wertvoll mit denen bei einem Maté-Tee darüber gesprochen hat, wird ja alles wieder gut...“

Doch sind Eltern verpflichtet, ihre Kinder in diesem Alter rund um die Uhr im Auge zu behalten? Oder fehlt eher ein anerzogenes Verantwortungsbewusstsein und Vernunft von dieser Seite?

Doddle2 hat darauf bereits eine Antwort gefunden: „Wer Kinder in diese Welt setzt, ist dafür verantwortlich. Vollkommen peng, ob die drei, dreizehn oder dreißig sind.“

Kein „kleiner Jungen Streich“

Dass es sich beim Randalieren nicht um eine belanglose Bagatelle handelt, darüber sind sich die meisten Leser eins.

Auch wenn schnitzelchen meint: „Wir haben doch alle in der Jugend Blödsinn gemacht, das gehört nun mal dazu. Einfach die Kids antanzen und schrubben lassen bis der Abend dämmert sowie den Eltern die sonstige Reinigung in Rechnung stellen, fertig.“

Ganz anders sieht das wiederum notarius. Er sieht dringenden Handlungsbedarf. „Es muss Schluss sein mit der Kuscheljustiz. Auch Kids in dem Alter müssen für ihr Handeln zur Rechenschaft gezogen werden können.“

Es bleibt also abzuwarten, ob und wie die Kinder ihre Schuld begleichen. Weitere Beiträge zu diesem Thema finden Sie in unserem Forum.