Castrop-Rauxel. Der Bundesrat beschließt das Angebot von kostenlosem Schulobst. Viele Castrop-Rauxeler Grundschüler bekommen es schon heute regelmäßig.
Vermutlich ab kommendem Schulhalbjahr soll es für Schüler kostenloses Obst geben. So sieht das ein Bundesratsbeschluss vor. Doch auch heute schon können sich Kinder an vielen Castrop-Rauxeler Grundschulen regelmäßig über frische 'Vitaminbomben' freuen.
Etwa an der Cottenburgschule. Mindestens einmal in der Woche bekommen die Schüler hier frisch zubereitetes Obst, an den übrigen Tagen Fruchtjoghurt oder Joghurt mit Obst. „Bei der Umstellung auf die offene Ganztagsgrundschule (OGS) vor zwei Jahren wollten wir unseren Kindern gesundes Essen anbieten”, berichtet Sabine Sander, Teamleiterin der OGS. „Dazu zählt selbstverständlich auch Obst.”
Die Erfahrungen seien sehr positiv: „Die Kinder lieben das. Gerade die gemeinsame Zubereitung macht ihnen riesen Spass. Wenn wir das mal nicht anbieten können, etwa wegen des Umzugs in den Neubau, oder aus Hygienebedenken wegen der Schweinegrippe, sind sie richtig enttäuscht.” Das Obst sei dabei wirklich genauso beliebt wie Süßigkeiten: „Sie kennen das oft von zuhause aber gar nicht, und viele Obstsorten haben die Kinder noch nie gesehen”, weiß Sander.
Das neue Gesetz sei für die Schule mit Sicherheit eine Bereicherung, wenn es umgesetzt wird, meint Sander: „Bei uns könnte es wirklich auch jeden Tag Obst geben, die Schüler würden das auf jeden Fall annehmen.”
Ute Lüdke, Schulleiterin der Marktschule, würde kostenloses Obst für ihre Schüler begrüßen: „Ich finde das prinzipiell nicht schlecht”, sagt sie. „Wir haben über die Verteilung von Obst an die Schüler aber noch nicht diskutiert.” Auch an ihrer Schule würde den Schülern in der offenen Ganztagsschule schon heute zwischendurch frisches Obst gereicht.
In der Grundschule Am Hügel freut man sich über das Vorhaben: „Ich finde das klasse”, sagt Schulleiterin Heike Wichmann. „Gesunde Ernährung ist für die Schüler sehr wichtig. Wir bieten unseren Schülern bisher einmal die Woche zum Schulfrühstück frisches Obst und oft Gemüse an.” Die Finanzierung übernimmt der Förderverein, zubereitet wird das Obst und Gemüse von engagierten Eltern.
Auch an der Grundschule Am Busch wird zum Frühstück und Mittagessen regelmäßig Obst gereicht: „Die Reaktionen der Schüler sind überwiegend positiv”, weiß Schulleiterin Karin Blaton. An der Elisabethschule wurde bisher noch kein Obst an die Schüler verteilt: „Von dem Vorhaben weiß ich auch nur aus der Presse”, sagt die kommissarische Schulleiterin Katharina Overkott. Um die Gesundheit der Schüler sei man aber sehr bemüht, die Schule nehme deshalb zum Beispiel am Projekt „Klasse2000” teil. „Das geht über gesunde Ernährung hinaus. Es geht auch Gesunderhaltung des Körpers durch angemessene Bewegung.”
Bei der Schulverwaltung gibt es derzeit noch keinen konkreten 'Fahrplan' zum Thema kostenloses Schulobst: „Wir warten noch auf eine Mitteilung des Landes, wie das Gesetz, im Hinblick auf Organisation und Verteilung von Schulobst im Einzelnen geregelt werden soll”, erklärt Nicole Fulgenzi, Pressesprecherin der Stadt. „Bisher liegt uns noch nichts vor, es ist auch noch nicht absehbar, wann es soweit ist.”