Bottrop-Kirchhellen. Das Kirchhellener Schwimmbad wird aufwändig saniert. 2,3 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II gibt die Stadt für die energetische und behindertengerechte Renovierung aus. Ab August bleibt das Bad für ein Jahr geschlossen. Besonders die Schulen leiden unter dem Umbau.

Neue Fensterscheiben, neue Fassadendämmung, ein neues Dach und einen neuen, barrierefreien Eingangsbereich. Das sind nur einige der Renovierungsarbeiten die die Stadt am Kirchhellener Hallenbad durchführen wird. „Wir versetzen das Bad quasi wieder in einen Rohbauzustand”, erklärt Architekt Andreas Schnellbach von der zentralen Gebäudewirtschaft.

Wasser und Heizung als Kostenfaktor

Innerhalb eines Jahres sollen die Umbaupläne umgesetzt werden, hoffen die Verantwortlichen. Foto: Birgit Schweizer in Bottrop
Innerhalb eines Jahres sollen die Umbaupläne umgesetzt werden, hoffen die Verantwortlichen. Foto: Birgit Schweizer in Bottrop © WAZ

Im Moment laufen erste Vorarbeiten auf dem Parkplatz, ab dem dritten August geht es richtig los. Ab dann bleibt das Bad geschlossen. In einem Jahr soll das 1973 eröffnete Schwimmbad in einem Jahr wieder in neuem Glanz erstrahlen. „Unser Ziel ist es, die Wirtschaftlichkeit des Bads zu erhöhen. Ein besonders großer Kostenfaktor sind in dem Fall natürlich Wasser und Heizung”, so Gerd Kießlich, der Leiter des Sport- und Bäderamts. Etwa 50 000 Euro hoffen die Verantwortlichen in diesem Bereich einzusparen. „Das sind rund ein Drittel der bisherigen Kosten”, rechnet Kießlich vor.

Auch die Technik wird erneuert

Möglich werden die Einsparungen durch das Einsetzen neuer, dreifach verglaster Fensterscheiben, eines Wärmetauschers in der Lüftungsanlage und einer neuen Dach- und Fassadendämmung. „Außerdem werden wir auch die Technik des Bades erneuern”, erläutert Baudezernent Bernd Tischler. Unter anderem werden Schwallwasserbehälter eingebaut. Darin wird überschwappendes Wasser aufgefangen, aufgebereitet und wieder dem Becken zugeführt. Zusätzlich laufen bereits Bohrungen für einen Brunnen, der in Zukunft das Becken mit Wasser versorgen soll. „Die Waschräume werden weiterhin aus dem Leitungsnetz versorgt.” In 60 Meter Tiefe sind die Techniker auf den zweiten Grundwasserhorizont gestoßen. „Wir warten aber noch auf Ergebnisse der ersten Laboranalyse”, so Tischler.

Ein neuer Eingangsbereich sowie barrierfreie Toiletten und Umkleiden sorgen zudem dafür, dass das Bad endlich behindertengerecht wird.

Enorme Einschränkungen für Schulen

Einladende Liegewiese

Alte Forderung der Bezirksvertretung

Die Solaranlage, die schon jetzt auf dem Dach des Bades verbaut ist, soll nach dem Umbau wieder montiert werden. Wie genau das Wasser in Zukunft aufbereitet werden soll, ist noch unklar. Die Stadt will jedoch weg vom Chlorgas und setzt auf modernere und ungefährlichere Technik. Zum Vergleich: In der Stadtmitte wird ein Elektrolyse-Verfahren eingesetzt. Für den Außenbereich erarbeitet zurzeit das Grünflächenamt einen Umbauplan. Die Liegewiese soll einladender und nicht mehr von allen Seiten einsehbar werden. Das forderte die Bezirksvertretung schon im Jahr 2006.

Die Einschränkungen während der Bauphase sind – besonders für Schulen – enorm. Zwar wurden allen Kirchhellener Schulen Schwimmzeiten in Welheim und Stadtmitte angeboten, angenommen hat sie lediglich die Schule Grafenwald. „Für alle anderen lohnt sich die weite Anfahrt nicht”, bedauert Kießlich.

Rechnet man Schüler und Vereinsschwimmer mit ein besuchen im Jahr etwa 55 000 Schwimmer das Kirchhellener Bad. „Die Besucher haben wir gebeten, während des Umbaus die anderen beiden Bottroper Bäder zu nutzen, und auch mit den Vereinen haben wir gemeinsam eine Lösung gefunden”, sagt Kießlich. Wie schon während der Umbauarbeiten im Welheimer Bad und des Neubaus in der Stadtmitte müssen die Bottroper Vereine zusammenrücken. „Zusätzlich haben wir einige wenige Stunden öffentliche Badezeit in zusätzliche Vereinszeiten umgewandelt.”

Technisch auf aktuellestem Stand

In einem Jahr, so betonen die Verantwortlichen stolz, seien dann alle drei Bottroper Hallenbäder technisch auf aktuellstem Stand. 1,7 Millionen Euro hat die Renovierung in Welheim gekostet, 5,7 Millionen der Neubau in der Stadt. Für Kirchhellen sind 2,3 Millionen Euro einkalkuliert. Diese stammen übrigens aus dem Konjunkturpaket II.

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