Bottrop-Kirchhellen. Letztes Jahr haben die „Buchweizenfreunde“ für Pfannkuchennachschub beim nächsten Brezelfest gesorgt. Jetzt sammeln sie Spenden mit Sonnenblumen.
Sonnenblumen zum Selbstpflücken für einen guten Zweck: Dieses Angebot machen die „Buchweizenfreunde“ bis Oktober auf einem Feld an der Schulstraße kurz vor dem Berliner Berg. Der Erlös der Aktion geht an eine Organisation, die Kinder und Erwachsene mit Speiseröhrenerkrankungen betreut.
Die „Buchweizenfreunde“ haben sich im vergangenen Jahr zusammen gefunden, um die „Pfannenwenderinnen“ für das nächste Brezelfest mit Buchweizenmehl für die Pfannkuchenproduktion zu versorgen. Auf dem ein Hektar großen Feld haben sie im August rund zwei Tonnen Korn geerntet und in Borken zu Mehl vermahlen lassen.
Nach Buchweizen jetzt Sonnenblumen
„Einen Teil davon haben wir verkauft, der Rest wartet jetzt auf das Brezelfest im nächsten Jahr“, berichten Johannes Große-Venhaus und Ludger Hemming. Wegen der Corona-Pandemie hatten Schützen- und Brezelgesellschaft die Feste von Anfang September auf das kommende Jahr verschoben. Einen Plan B für das Mehl brauchen die Freunde wegen der Verschiebung nicht, sagt Große-Venhaus: „Bei trockener Lagerung hält das problemlos.“
Nach Buchweizen jetzt also Sonnenblumen. „Wir haben einfach Freude daran, für einen guten Zweck etwas Schönes zu erzeugen“, sagt Ludger Hemming. Mitte Mai haben sie das Feld bestellen lassen und freuen sich jetzt über Sonnenblumen in allen Größen und mit verschiedenen Blütezeiten. „Wir haben extra für eine bunte Mischung gesorgt“, sagt Hollender. „Die blühen hier jetzt bis Oktober.“
„Blumen halten mindestens eine Woche“
Alle Interessierten können sich in den Feld so lange Blumen schneiden. „Die Blumen halten mindestens eine Woche“, sagt Hemming. Am Feldrand finden sie einen Gabenstock für Spenden sowie Informationen darüber, wem ihre Spende zu Gute kommt.
Die Patientenorganisation „Keks“ (Kinder und Erwachsene mit kranker Speiseröhre) betreut nach eigenen Angaben im Schwerpunkt Menschen, die mit einer nicht durchgängigen Speiseröhre geboren werden (Ösophagusatresie). Auch nach einer lebensrettenden Operation sind solche Kinder nicht gesund: „Zwei Drittel benötigen ihr Leben lang eine besondere Versorgung. Viele müssen mehrmals operiert werden und das Essen mühsam lernen. Einige haben Begleitfehlbildungen, viele Patienten kämpfen mit Reflux und massiven Lungenproblemen.“
Dank an Helfer und Unterstützer
Darüber hinaus unterstützt „ Keks“ auch Patienten, die unter einer verengten Speiseröhre leiden (Stenose“ und Menschen, die an den Folgen einer Verätzung der Speiseröhre leiden. Die Organisation betreibt eine Hotline mit medizinischen Informationen für Betroffene, Eltern, Fachärzte und Kliniken; sie unterhält ein Familienzentrum für Patienten und deren Angehörige, organisiert Kuren für betroffene Familien und bietet bei Veranstaltungen Erfahrungsaustausch, Vorträge und Workshops an.
Wie im Vorjahr bedanken sich die „Buchweizenfreunde“ bei Helfern und Unterstützern. Martin Steinmann vom Olympiahof hat seine Ackerfläche zur Verfügung gestellt. Theo Haseke und Heiner Janinhoff helfen mit Landmaschinen aus, und Adolf Böckenhoff hat für die Sonnenblumen-Saison zwei Bienenvölker am Berliner Berg angesiedelt.
Hilfe für Menschen mit Speiseröhrenerkrankungen
Die Organisation „Keks“ hat ihren Stammsitz bei Stuttgart und bietet Hilfe zudem in Regionalgruppen an. Informationen und Unterstützung für Betroffene und deren Angehörige gibt es unter der gebührenfreien Hotline 0800 /0 31 05 84.
Seit 2012 ist das „Keks-Haus“ in Stuttgart-Sommerrain geöffnet. Es dient als Treffpunkt für betroffene Familien und als Unterkunft für Eltern bei Krankenhausaufenthalten der Kinder. Infos im Netz: www.keks.org .