Kirchhellen. Seit Pfingsten blickt Brauhaus-Betreiber Perica Prgomet zuversichtlicher auf den Restaurantbereich. Bis November aber keine Großveranstaltungen.

Der Schein trügt. Auch wenn Comedian Markus Krebs jetzt zwei Auftritte im Brauhaus am Ring hatte - und sich in der Coronazeit endlich einmal wieder über handgemachten Applaus und nicht nur über Hupkonzerte wie im Autokino gefreut hat: „Die Veranstaltungssaison wird bei uns frühestens im November beginnen und selbst dann müssen wir wohl auch Sicht fahren, wie es so schön heißt“, sagt Perica Prgomet. Krebs“ Auftritte seien die Ausnahme unter speziellen Bestimmungen gewesen, die mit der Stadtverwaltung abgesprochen war. Ein halbvoller - oder halbleerer - Saal, Abstände nach vorn und hinten, bis zum Platz die Schutzmaske. Normalerweise füllt der Comedian den Brauhaussaal ruckzuck mit mehreren Hundert Besuchern. Ein Probelauf sei es gewesen, jetzt hieße es erst einmal wieder Vorsicht.

Nach Pfingsten ist der Knoten geplatzt

Perica Prgomet ist froh, dass sein normales Geschäft allmählich wieder anläuft. Normal heißt das Restaurant à la carte, der Biergarten und natürlich die Feste und Familienfeiern. Bis zu 50 Teilnehmer sind jetzt wieder erlaubt. Aber im Brauhaus mit seinen in den verschiedenen Bereichen bis zu 800 Plätzen sind Feiern mit dreistelliger Besucherzahl keine Ausnahme. „Da hängen wir als Gastronomen jetzt ebenso in der Schwebe wie die Leute, die ihre Feier oft schon vor längerer Zeit gebucht haben“, so der Wirt.

Percia Prgomet: Wenn keine Gäste in der Nähe sind fällt die Maske - die Hygiene bleiben natürlich bestehen.
Percia Prgomet: Wenn keine Gäste in der Nähe sind fällt die Maske - die Hygiene bleiben natürlich bestehen. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Auch im Brauhaus hat man natürlich das Instrument der Kurzarbeit in Anspruch genommen. Prgomet hat keinen seiner 45 Angestellten, auch die Aushilfen nicht, entlassen. Derzeit arbeitet man flexibel, wie es die Tageslage erfordert. Und die ist sehr schwankend. Der Mai sei bis Pfingsten eine Katastrophe gewesen. Denn 360 Plätze im Restaurantbereich und Biergarten - ohne die Veranstaltungssäle - müssten erst einmal gefüllt werden. Danach sei aber gewissermaßen der Knoten geplatzt. Das Brauhaus wird langsam wieder zum Treffpunkt, auch kleinere Veranstaltungen finden wieder statt. Wer sich vorher nicht traute, findet langsam wieder den Weg an den Kirchhellener Ring.

Große Veranstaltungen haben noch keine Chance

Die großen Formate werden aber noch auf sich warten lassen. Viele Erfolgsformate wie die „Blue-Moon-Party“, die Night of Rock oder Halloween hat Perica Prgomet beziehungsweise die Veranstalter abgesagt. Aktuell sieht es so aus, als ob das „Rockorchester Ruhrgebeat“ am 21. November die erste Großveranstaltung sein könnte. „Quasi die Saisoneröffnung“ lacht Prgomet. Aber das sei auch eine echte Familienveranstaltung, quer durch alle Generationen, nichts Wildes.

Langsam kommen die Gäste wieder in Kirchhellener Brauhaus am Ring.
Langsam kommen die Gäste wieder in Kirchhellener Brauhaus am Ring. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

„Entscheidend wird wohl die Coronalage nach dem Sommerferien sein und dann der Herbst“, vermutet der Brauhaus-Chef. Eine zweite Welle durch Urlaubsrückkehrer könne sich niemand leisten. Am allerwenigsten die Gastronomie und die Kultur- und Unterhaltungsbranche.

Künstler und Wirt in einem Boot

Sängern, Musikern, Kabarettisten: „All denen, die von Auftritten lebten, hat es ja den Boden unter den Füßen weggezogen.“ Alleine schon deshalb ist Perica Prgomet ein sorgfältiger Beobachter der Hygiene- und Schutzregeln, vor allem natürlich in seinem Brauhaus am Ring. Denn dort sitzen Künstler und Gastronom in einem, im gleichen Boot.