Kirchhellen. Veranstaltungen ohne Mundschutz und Mindestabstand sind seit dem 20. Juni wieder möglich. Die Brauhaus-Betreiber haben es am Mittwoch getan.
Erstmals seit Ausbruch des Coronavirus hat in Bottrop wieder eine öffentliche Veranstaltung in geschlossenen Räumen stattgefunden: 130 Besucher feierten Comedian Markus Krebs, der im Brauhaus am Ring sein Oster-Special nachholte. Am Donnerstag, 9. Juli, könnte er seinen zweiten Auftritt wie gewohnt vor ausverkauftem Haus haben.
Möglich macht das die seit dem 20. Juni gültige Fassung der Coronaschutzverordnung NRW. Sie enthält zwei Kernsätze zum Thema Kulturveranstaltungen. Erstens: „Konzerte und Aufführungen mit mehr als 100 Zuschauern sind auf der Grundlage eines besonderen Hygiene- und Infektionsschutzkonzeptes zulässig.“ Zweitens: „Wenn die Teilnehmer auf festen Plätzen sitzen, kann für die Sitzplätze das Erfordernis eines Mindestabstands von 1,5 Metern durch die Sicherstellung der besonderen Rückverfolgbarkeit ersetzt werden.“
Kontaktdaten auf der Karte
Diese Rückverfolgbarkeit hat das Brauhaus-Team so sicher gestellt: Wer seine Tickets im Bauhaus gekauft hat, konnte auf der Karte seine Kontaktdaten eintragen. Für alle mit anderswo gekauften Karten hat Perica Prgomet einen separaten Eingang eingerichtet, an dem sich die Besucher in Listen eintragen konnten. Selbstverständlich war an allen Ständen das Desinfektionsmittel immer griffbereit.
Die getrennten Eingänge waren Bestandteil des Hygienekonzeptes, das die Betreiberfamilie Prgomet beim Gesundheitsamt vorgelegt hat. „Wir haben noch einen Antrag auf Genehmigung gestellt“, sagt Perica Prgomet. Obwohl die eigentlich nicht mehr notwendig ist: Die Schutzverordnung enthält nur noch den Begriff „Abstimmung“.
Der Tresen blieb geschlossen
Nicht alles, was beim ersten Auftritt nach Corona möglich gewesen wäre, haben die Brauhaus-Betreiber auch getan. Der Tresen im großen Saal blieb zu: „Sonst hätten wir da sofort wieder Stau gehabt.“ stattdessen haben die Prgomets draußen Getränke direkt aus dem Kühlanhänger verkauft: „Keine Gläser, keine Bedienung, so wenig Risiko wie möglich.“ Das galt auch für die Belüftung: Die Türen blieben offen.
Dennoch bot sich Markus Krebs nach diversen Auftritten in Autokinos und vor ganz kleinen Kreisen ein ungewohntes Bild. Bei seinen Auftritten in Kirchhellen hat er in den letzten Jahren keine freien Stühle mehr gesehen. 130 Besucher kamen, die dreifache Menge hätte Platz gefunden, weil im großen Saal jetzt wieder Veranstaltungen mit bis zu 420 Besuchern stattfinden dürfen. „Viele haben sich noch nicht getraut“, sagt Perica Prgomet. „Bei seinem nächsten Auftritt bei uns am 9. Juli wird das schon anders geworden sein.“
„Ich fang nochmal an“
Bis dahin ist hoffentlich auch der Verstärker nachjustiert. Krebs und sein Publikum hatten mit sehr hohlem Klang zu kämpfen. Krebs ließ mehrfach nachbessern und schüttelte nach einer Viertelstunde den Kopf: „Ist immer noch nicht besser. Normal rasten an dieser Stelle schon alle aus.“ Vollprofi Krebs beschloss spontan: „So. Ich fang nochmal an.“ Sein Publikum gratulierte herzlich zu dieser Entscheidung.
Die ersten Nachholtermine stehen fest
Zu seinem zweiten „Brauhaus-Special“ kommt Markus Krebs am Donnerstag, 9. Juli, um 19 Uhr ins Brauhaus am Ring. Für diese Show gibt es noch Karten im Brauhaus und im WAZ-Leserladen, Osterfelder Straße 13. Er ist derzeit geöffnet montags bis freitags von 10 bis 14 Uhr.
Die verschobene „One Night of Rock“ soll jetzt stattfinden am Freitag, 23. Oktober, ab 20 Uhr. Der für den 25. April geplante Auftritt des „Rockorchesters Ruhrgebeat“ wird nachgeholt am Samstag, 21. November, um 20 Uhr. Bereits gekaufte Karten für beide Konzerte bleiben gültig.