Kirchhellen. Was tun, wenn das Coronavirus keine Azubibörsen zulässt? Die IHK hat für Ausbildungssuchende das Format „Azubimoji“ auf Instagram erfunden.

Hoang Tuan Phong Phan steht im Movie Park vor dem „High Fall“ und kommentiert den Sturz in die Tiefe mit einem wilden Schrei. Phan ist Auszubildender zum Veranstaltungskaufmann im zweiten .Jahr und stellt am Mittwoch über den Instagram-Kanal der IHK Nord Westfalen seinen Beruf vor.

Seit Anfang Juni dokumentiert dort an jeden Mittwoch ein Azubi in kurzen Videos und Selfie-Sequenzen als „Azubimojis“ den Alltag in seiner Ausbildung. Die IHK will Jugendliche für die duale Ausbildung interessieren und die Palette der Möglichkeiten aufzeigen. Man versuche Betriebe und Auszubildende zusammen zu bringen und Plattformen dafür zu schaffen, erläutert Jochen Grütters, Leiter des IHK Standortes Emscher-Lippe.

Ersatz für Ausbildungsbörsen gesucht

Da in diesen Zeiten die Berufsorientierung über die gewöhnlichen Wege wie Ausbildungsmessen, Börsen, Schülerpraktika oder Orientierungstage wegfalle, müssten neue Wege beschritten werden. Moderne Kommunikationswege kämen besonders gut bei der Zielgruppe an, betont Grütters. Insgesamt sei es eine Win-Win-Situation, denn nicht nur die Azubis, die Medienkompetenz erhalten, profitierten davon, auch für die Unternehmen sei wichtig als guter Ausbildungsbetrieb wahrgenommen zu werden.

Wenn nicht rechtzeitig ausgebildet würde, müsse man in einigen Jahren mit Personalproblemen rechnen. Manche Betriebe hätten überhaupt erst über ihre Azubis den Weg in die sozialen Medien gefunden. Die IHK will möglichst viele Berufe vorstellen, dabei sollen die Jugendlichen ein realistisches Bild bekommen. Man sei mit den kaufmännischen Berufen gestartet, im Herbst kommen Berufe aus dem industriell - technischen Bereich dazu.

Der Ausbildungsbotschafter

Der Azubi mit vietnamesischen Wurzeln hat nach dem Lehramtsstudium das Thema Veranstaltungen für sich entdeckt und sich glücklich im Bewerbungsverfahren durchgesetzt. Inzwischen ist der 29-Jährige auch schon als „Ausbildungsbotschafter“ der IHK tätig und stellt seinen Lieblingsberuf in Schulen vor.

An diesem besonderen Tag produziert er etliche kleine, möglichst auch witzige „Stories“ über den Arbeitstag verteilt, die jeweils für 24 Stunden bei Instagram zu sehen sind. Unterstützt wird er dabei von Charleen, die für die Sozial Media Accounts des Parks zuständig ist.

Die Ausbildung im Park ist vielschichtig. Neben normaler Schreibtischarbeit ist Phan auch für Special-Events und Veranstaltungen von Firmen zuständig. Als Koordinator und Ansprechpartner versucht er die d Wünsche der Kunden umzusetzen und muss auch mal beim Aufbau tatkräftig mithelfen. Bezüglich der Arbeitszeiten ist viel Flexibilität gefragt, auch Wochenenden werden nicht verschont. Daneben seien Dienstleistungsorientierung, Kommunikationsbereitschaft und ein wenig Extrovertiertheit nützliche Voraussetzungen für diesen Beruf, erklärt Phan. Interessierte Bewerber können mit Phan in Kontakt treten, dafür stellt er dann seinen persönlichen Account zur Verfügung.