Kirchhellen. Stadt und Regionalverband Ruhr haben rund um den Heidesee wieder mit gemeinsamen Kontrollen begonnen. Die werden in den Ferien fortgesetzt.
Stadt und Regionalverband Ruhr (RVR) werden auch in diesem Sommer wieder verstärkte Kontrollen durchführen, um die Regeln zum Schutz des Heidesees durchzusetzen.
Die gemeinsamen Kontrollaktionen waren 2017 eingeführt worden, nachdem die Förster des RVR und des Landesbetriebes Wald und Holz vor dem Naturschutzbeirat eingeräumt hatten, allein seien sie mit der Überwachung des illegalen Badens und Grillens im Naturschutzgebiet überfordert.
RVR-Revierförster Werner Meemken hatte vor dem Beirat im September 2016 die Lage so beschrieben: „Wir können zwar Knöllchen verteilen, aber nicht einmal Personalien überprüfen. Außerdem schaffen es die Ranger gar nicht, drei- bis viermal die Woche vor Ort zu sein.“ Er könne Badende aus dem Wasser holen und die Besucher zurück auf die Wege schicken Für alles Weitere braucht der RVR die Hilfe der Polizei. „Wir haben schon öfter die Polizei gerufen. Aber das dauert halt. Und bis der Streifenwagen kommt, sind die Umweltsünder meist schon weg.“ Kollege Markus Herber vom Landesbetrieb ergänzte: „Häufig sind wir Förster allein unterwegs. Allein gehe ich an eine grölende Bande gar nicht ran.“ Die gemeinsamen Kontrollen finden viel Beifall bei den Bürgern.
Erste Kontrollen schon am Wochenende
Bereits am vergangenen Wochenende starteten die ersten gemeinsamen Kontrollen des Regionalverbandes Ruhr, des Landesbetriebes Wald und Holz, des Kommunalen Ordnungsdienstes und der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Bottrop für dieses Jahr. Ziel ist es, das Gebiet zu schützen, die vorkommenden Arten zu erhalten und die Besucher zu sensibilisieren. Bei Verstößen werden Verwarn- und Bußgelder verhängt.
Um einerseits den Lebensraum für die vorkommenden Arten zu schützen, aber auch andererseits das Gebiet für Besucher zu erhalten, ist für dieses Jahr zudem die Entwicklung eines Maßnahmenkonzeptes durch die Biologische Station Westliches Ruhrgebiet und die Untere Naturschutzbehörde vorgesehen. Dabei werden die Bestände an Arten aufgenommen, die Entwicklungsziele festgehalten und Maßnahmen zur Verbesserung des aktuellen Zustandes geplant.
Die Notwendigkeit zur Entwicklung von solchen Konzepten ergibt sich aus der Fauna-Flora-Habitat(FFH)-Richtlinie der Europäischen Union. Demnach sind für alle FFH-Gebiete in Europa Maßnahmenpläne zu entwickeln, um eine Verbesserung der Lebensräume und der vorkommenden Arten zu gewährleisten.
Baden und Grillen ist verboten
Die Regeln für Besuche rund um den Heidesee und ihre Einhaltung stellen für das Gebiet ein wichtiges Fundament für den Erhalt dar. Zu beachten ist unter anderem das Badeverbot, die Anleinpflicht für Hunde sowie die alleinige Nutzung des Rundwanderweges. Grillen ist rund um den See streng verboten. Auch die Beschädigung von Bäumen, Sträuchern und Pflanzen, das Stören von wildlebenden Tieren, das Entzünden von Feuer und das Hinterlassen von Abfällen ist ordnungswidrig. Aufgrund der Trockenheit und der damit einhergehenden Waldbrandgefahr werden Menschen, die in dem Naturschutzgebiet Shisha oder Zigarette rauchen, besonders kontrolliert, kündigt die Stadt an.
Das Naturschutzgebiet in der Kirchheller Heide ist ein bedeutsamer Lebensraum für schützenswerte Pflanzen und Tiere. Von landesweiter Bedeutung sind die Armleuchteralgenbestände im ehemaligen Kies-Abgrabungs-Komplex. Dabei ist der Heidesee nicht nur für viele Arten ein wichtiger Lebensraum, sondern auch für den Menschen ein beliebtes Ausflugsziel und wichtiges Naherholungsgebiet.
Grillplätze am Heidhof bleiben geschlossen
Die Grillhütten am Heidhof bleiben nach Angaben von RVR Ruhr Grün bis auf Weiteres geschlossen. Ebenso bleibt die Ausstellung im Waldkompetenzzentrum zu.
Geöffnet sind inzwischen wieder der Spielplatz, die öffentlichen Toiletten und der Kiosk täglich von 10 bis 19 Uhr.