Kirchhellen. . Stadt und Bauträger haben sich geeinigt: Eine provisorische Stichstraße zur Rentforter Straße soll Anwohner im Norden vom Bauverkehr entlasten

Seit Monaten fordern die Anwohner der Hackfurthstraße und des Kirchhellener Rings eine Entlastung vom Schwerlastverkehr zum Neubaugebiet Schultenkamp. Jetzt kommt sie: „Wir haben eine Einigung über den Durchstich vom Baugebiet zur Rentforter Straße“, sagt Herbert Wilken, der Leiter des Fachbereichs Tiefbau.

Seit Juni wollen die Anwohner des Kirchhellener Rings und der Pastor-Dahlmann-Straße einen besseren Schutz vor Lastwagen, Baulärm und Staub. Sie beklagen, der Schwerverkehr durch die Noch-Sackgasse und Baustraße Kirchhellener Ring habe nicht mehr zumutbare Ausmaße angenommen. Anwohner Joachim Caesar berichtete von Tagen, an denen sich die Laster von der Baustelle bis zum Brauhaus am Ring zurück gestaut hätten.

Vorgriff auf den Kreisverkehr

Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder (CDU) hatte früh den Vorschlag in die Debatte geworfen, die neuen Bauabschnitte könnten doch von der Rentforter Straße aus erschlossen werden, weil ohnehin geplant sei, den Kirchhellener Ring bis dorthin zu verlängern. Nach dem Durchstich sollten die Laster aus der Hackfurthstraße verbannt werden. „Wir sollten dafür sorgen, dass die Laster die Straße nicht noch mehr kaputt fahren.“

Brandbrief an den Oberbürgermeister

Die Stadt hatte den Durchstich-Vorschlag aufgenommen und einen entsprechenden Antrag beim Landesbetrieb Straßen NRW gestellt, der für die Rentforter Straße zuständig ist. Seit August liegt die Genehmigung des Landesbetriebes vor. Doch Stadt und Bauträger wurden sich nicht einig über die Frage, wer welche Kosten zu tragen hat. Im September schickte deshalb Anwohner Eckhard Brandtner einen Hilferuf an Oberbürgermeister Bernd Tischler. „Uns alten Bewohnern steht kein sicherer Fußweg zur Verfügung, auch der Zustand der Straße ist absolut desolat.“ Außerdem sei die Gesundheit beeinträchtigt.

Die Einigung über den Bau einer Anbindung basiert darauf, dass 90 Prozent der Kosten auf den späteren Bau des Kreisverkehrs angerechnet werden können, sagt Wilken: „Das ist kein verschenktes Geld.“ Der Kreisverkehr werde so womöglich sogar schneller fertig.

Die SPD im Bezirk begrüßt die Einigung. Fraktionschef Willi Stratmann mahnt aber: „Die Seitenstraßen und der Schülerverkehr zur Gregorschule darf durch diese Lösung nicht belastet werden.“