Kirchhellen. 20 Jahre lang hat Hermann Wagner das Gärtner-Team im Hof Jünger geleitet. Jetzt, wo die Umgestaltung des Geländes fast fertig ist, geht er.

Der Bürgerverein Hof Jünger sagt: Danke, Hermann Wagner. 20 Jahre lang hat er sich ehrenamtlich, aber verantwortlich, um den Bauerngarten gekümmert. Er betrachtet ihn als „den Vorgarten von Kirchhellen“.

1993 sind die Wagners nach Kirchhellen gezogen. 1997 ist Hermann Wagner in Rente gegangen, erzählt er. Der Kontakt zum Hof Jünger und dem ehrenamtlichen Gärtnerteam kam im Jahr 2000 zustande durch die Fahrradgruppe des Heimatvereins, erzählt er. Welche Qualifikation hat er mitgebracht für sein Ehrenamt: „Ich habe drei Blumentöpfe daheim.“

Pflege im Ehrenamt ist gute Tradition

Viel mehr musste er vom Gärtnern auch nicht verstehen. Denn natürlich kümmert sich auch die Stadt als Eigentümer um den Bauerngarten, sagt Hermann Reinbold, Vorsitzender des Bürgervereins Hof Jünger. Diesen Sommer kommt zum Beispiel ein Team des Fachbereichs Grün, um die Obstbäume zurück zu schneiden.

Es ist aber gute Tradition im Dorf, dass die wöchentliche Pflege des Bauerngartens m Ehrenamt geleistet wird. Reinhold: „Das haben Mitglieder der Caritas gemacht, des Männergesangsvereins Einigkeit und die Landjugend.“

Hermann Reinbold, Vorsitzender des Bürgervereins, auf der vergrößerten Außenbühne am Hof Jünger.
Hermann Reinbold, Vorsitzender des Bürgervereins, auf der vergrößerten Außenbühne am Hof Jünger. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Ende der Umgestaltung in Sicht

Und die Umgestaltung des gesamten Außengeländes des Hofes seit 2016 hat der Bürgerverein auf die gleiche Weise geschafft wie die Sanierung der drei Häuser des Ensembles: Mit viel Eigenleistung, Spendengeld und der Hilfe von Förderern. Den Masterplan für die Umgestaltung lieferte der Landschaftsarchitekt Peter Drecker. Im Vordergrund stand dabei, Haus 1 vor Wasser zu schützen. Deshalb liegt jetzt zwischen den Häusern eine Drainage. Haus 2 bekam Treppenstufen sowie eine Rampe.

Die Vergrößerung der Freiluftbühne (und deren sichere Stromversorgung) finanzierte der Bürgerverein ebenfalls wesentlich mit Spenden, zum Beispiel über die Spendensammelplattform der Vereinten Volksbank „Viele schaffen mehr“. 5321 Euro kamen so zusammen, fast doppelt soviel wie ursprünglich geplant.

Jetzt fehlt noch der rote Teppich

Inzwischen sind auch die Spuren des Frontalangriff des Buchsbaumzünslers auf die Einfriedungen im Bauerngarten beseitigt. „Wir haben eine pflegeleichte Lösung gefunden“, sagt Reinbold. Die Skulptur „Gas“ von Gereon Krebber hat schon ihren Ehrenplatz im Innenhof bekommen. Ebenfalls auf einen Sockel gehoben werden noch seine Skulpturen „Löllo“ und „Graufleisch“, der die Kirchhellener schon den Spitznamen „Taufstein“ verpasst haben.

Damit fehlt nur noch das letzte Detail der Umgestaltung: der rote Teppich zwischen den beiden Häusern, nach dem der Vorsitzende des Bürgervereins so lange gesucht hat. Das Fundament für den Teppich liegt schon. Wenn der Belag endlich verlegt ist, soll die markante Stele, die jetzt am Wellbraucksweg den Weg weist ins Kulturzentrum, den selben Farbton bekommen.

Hermann Wagner wird den weiteren Umbau interessiert verfolgen: „Verbunden ist er dem Hof Jünger immer noch“, weiß Reinbold. Aber er wird nicht mehr selbst zum Rechen greifen: „Mit 86 Jahren kann man wohl sagen: Aus Altersgründen habe ich aufgehört.“

Bürgerverein sucht Nachwuchs für das Garten-Team

Der Bürgerverein sucht Verstärkung für sein Gartenteam. Die gesellige Gruppe trifft sich ab März jeden Mittwoch ab 9 Uhr und findet, sagt der Vorsitzende des Bürgervereins, „zwischendurch immer Gelegenheit für eine Pause“.

Interessierte können Hermann Reinbold bei einer der nächsten Veranstaltungen im Hof Jünger ansprechen: „Wir freuen uns über jeden, der Zeit für unseren Bauerngarten erübrigen kann.“