Ab Mittwoch wird an der Schulstraße der Baukran aufgebaut. Dort entsteht ein großes Wohn- und Geschäftshaus auf dem alten Marktplatz.

Mit dem Aufbau des Baukrans an der Schulstraße macht sich der Chef des „Baustoff-Manns“ Frank Schneider daran, die bereits ausgehobene Baugrube auf dem alten Marktplatz jetzt auch sinnvoll zu füllen mit dem Rohbau der Kirchhellener Arkaden.

Fertig ausgehoben ist die Grube schon seit Wochen, nach der ursprünglichen Planung hätte es mit dem Bau schon Anfang September weiter gehen sollen. Aber, sagt der Bauherr: „Wenn ein Gewerk fertig ist, dauert es oft, bis das zweite kommt.“ Durch die Verzögerung kommt aller Voraussicht nach Schneiders Eröffnungs-Wunschtermin nicht zustande: Zum Brezelfest 2020 hatte er die Arkaden eigentlich eröffnen wollen. „Wenn jetzt wirklich alles reibungslos passt, können wir diesen Termin halten. Aber weil höchstwahrscheinlich auf dem Bau nicht alles reibungslos passen wird, spreche ich derzeit von Eröffnung zum Jahresende 2020“.

Wohn- und Geschäftshaus mit Tiefgarage

Auf dem Gelände des abgerissenen „Baustoff-Manns“ entsteht ein Wohn- und Geschäftshaus mit Tiefgarage. Die Parkplätze decken nicht nur den Eigenbedarf der künftigen Nutzer. Ein Teil wird auch für das Wohn- und Geschäftshaus gegenüber reserviert. Der Bottroper Bauträger „Nicolic + Rosenke“ geht auf der anderen Straßenseite in den Endspurt beim Neubau seines Hauses mit 255 Quadratmetern Ladenfläche im Erdgeschoss und neun barrierefreien Wohnungen darüber.

Noch bevor der erste Stein der Arkaden vermauert ist, hat Bauherr Frank Schneider schon alle Wohnungen in den Arkaden verkauft. „Die Nachfrage war groß“, berichtet Schneider. Groß ist auch das Interesse potenzieller Mieter für die jeweils rund 100 Quadratmeter großen Ladenflächen im Erdgeschoss. Doch mit der Vermarktung will Schneider erst Anfang 2020 beginnen. „Dann kann ich den Interessenten hoffentlich belastbare Einzugstermine nennen.“

„Das Ensemble wird eine Aufwertung des Dorfkerns“

Wegen der Baustellen hat die Stadt die Hauptstraße Anfang Dezember 2018 zur Einbahnstraße gemacht. Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder, Bezirksverwaltungsstellenleiter Magnus Thesing und Sascha Borowiak vom Straßenverkehrsamt erklärten den Verkehrsversuch.
Wegen der Baustellen hat die Stadt die Hauptstraße Anfang Dezember 2018 zur Einbahnstraße gemacht. Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder, Bezirksverwaltungsstellenleiter Magnus Thesing und Sascha Borowiak vom Straßenverkehrsamt erklärten den Verkehrsversuch. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Bei der Auswahl der Ladenmieter will sich Schneider an seinem Versprechen messen lassen: „Das ganze Ensemble wird eine Aufwertung des Dorfkerns.“ Hochwertige Waren und Dienstleistungen soll dort künftig zu finden sein. „Das gehört sich so an so exponierter Lage im Ortskern.“ Ein Laden ist schon gesetzt. Auch im Neubau wird der „Baustoff-Mann“ zu finden sein. Schneider: „Wir planen ein Fachkonzept mit Türen, Parkett, Fliesen und Bau- und Heimwerkerbedarf. Die Arbeitsplätze bleiben erhalten.“

Mit dem Aufbau des Baukrans greift Phase zwei des Verkehrskonzeptes rund um den Neubau. Die Schulstraße ist seit Montag gesperrt. Die Parkplätze am alten Markt bleiben aber erreichbar. Das Straßenverkehrsamt hat Schneider ins Pflichtenheft geschrieben, er möge unbedingt vermeiden, dass Baustellenfahrzeuge über die Hauptstraße anrollen. Schließlich ist die Doppel-Baustelle dort immer noch ein Nadelöhr.

Verkehrsversuch Einbahnstraße endet bald

Anfang Dezember 2018 hatte das Straßenverkehrsamt mit Blick auf die beiden Baustellen die Hauptstraße zur Einbahnstraße gemacht. Die „Verkehrsberuhigung auf Probe“ war in den ersten Tage hundertfach ignoriert worden. Falsche Einfahrten in die Einbahnstraße waren auch später nach häufig. Auf Bitten der Bezirksvertretung stellte das Straßenverkehrsamt deshalb noch einmal die beiden Blechpolizisten auf, die auf die neue Regelung hinwiesen.

Der Verkehrsversuch läuft nach einen Jahr aus. Es würde Sinn machen, die Regelung mindestens für die Dauer der beiden Baustellen beizubehalten. Straßenverkehrsamtsleiterin Monika Werwer hat den Bezirkspolitikern aber schon mitgeteilt: Das letzte Wort zu diesem Thema spreche das Straßenverkehrsamt.