Kirchhellen. . Streifenbeamte und Politessen überwachen die neue Einbahnregelung an der Hauptstraße. Die Schonfrist für Verkehrssünder läuft am Mittwoch aus
Die neue Einbahnstraßenregelung auf der Hauptstraße bleibt ein Aufreger in der Dorfmitte. In den ersten Tagen haben nach Beobachtungen der Polizei hunderte Autofahrer das Einfahrtsverbot nicht beachtet. Das Straßenverkehrsamt hat deshalb zwei Blechpolizisten aufgestellt und kündigt an: Ab Donnerstag gibt es Knöllchen.
Die auf ein Jahr befristete versuchsweise Einbahnstraßenregelung geht zurück auf eine Forderung der Bezirksvertretung. CDU wie SPD hatten sie gefordert vor dem Hintergrund des Engpasses an der Baustelle auf dem ehemaligen Dickmann-Keßler -Gelände. Der geplante Neubau gegenüber auf der Baustoffmann-Fläche werde diesen Engpass noch verschärfen. Deshalb hatte Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder im Namen einer breiten Mehrheit die Forderung an die Verwaltung gerichtet: „Wir brauchen die Einbahnstraße jetzt!“
400 Falschfahrer am ersten Tag
Jetzt ist sie da, aber noch wird sie massiv ignoriert. Am ersten Tag der neuen Regelung haben die Beamten des Bezirks- und Schwerpunktdienstes rund 400 Falschfahrer gezählt, am zweiten Tag rund 200. „Viele Autofahrer halten sich immer noch nicht an das Einfahrverbot“, sagt Polizeisprecher Michael Franz. Bisher belassen es die Beamten in der Regel bei mündlichen Verwarnungen. Aber: „Nach ein bis zwei Wochen muss jeder damit rechnen, ein Verwarngeld zahlen zu müssen“, kündigt Franz an. Bezirks- und Streifendienstbeamte würden die neue Verkehrsregelung weiter kontrollieren.
Ab Donnerstag gibt es Knöllchen
Die Kontrolleure des Straßenverkehrsamtes sind ebenfalls schon vor Ort. Wer in der falschen Fahrtrichtung parkt, bekommt bisher nur eine „Glück gehabt“-Karte mit dem Hinweis auf die neue Regelung. Die Schonfrist endet aber am heutigen Mittwoch, sagt Fabian Fingerlin, Leiter der Bußgeldstelle im Straßenverkehrsamt: Ab Donnerstag gibt es echte Knöllchen für das Parken in der falschen Richtung.
Lob und Verbesserungsvorschläge aus der Politik
SPD und CDU sind mit der Umsetzung der Einbahnstraßenregelung einverstanden. SPD-Bezirksfraktionschef Willi Stratmann weist darauf hin, dass die SPD die Autofahrer in der Dorfmitte schon seit längerem einbremsen will: „Die Hauptstraße gewinnt durch die Beruhigung des Verkehrs.“
Das sehen einige Händler im Dorfkern allerdings gar nicht so, hat CDU-Ratsherr Rainer Hürter beim Nikolausstand seiner Partei auf dem Johann-Breuker-Platz deutlich zu hören bekommen. Dennoch hält er die Einbahnstraße weiter für „eine gute Lösung, aber zum Beispiel an der Antoniusstraße schlecht ausgeschildert“. Er hat Monika Werwer, die Leiterin des Straßenverkehrsamtes, um Nachbesserung bei der Ausschilderung gebeten.