Kirchhellen. . Politiker aus Kirchhellen möchten den nervigen Baustellen-Engpass an der Hauptstraße durch eine Einbahnstraßen-Regelung entschärfen.

Bezirkspolitiker von SPD und CDU fordern die Verwaltung auf, wegen der Baustelle schnellstmöglich die Hauptstraße zur Einbahnstraße zu machen. Die jetzige Verkehrsregelung sei „untragbar für Radfahrer, Fußgänger und Autofahrer gleichermaßen“, sagt Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder (CDU). SPD-Bezirksfraktionschef Willi Stratmann stimmt zu: „Die jetzige Regelung ist sehr unfallträchtig.“

Mit Beginn des Abrisses der ehemaligen Gaststätte Dickmann-Keßler hat die Stadt einen Teil der Fahrbahn abgesperrt, „Gegenverkehr hat Vorfahrt“- sowie Tempo-10-Schilder aufgestellt. Das Rechtsabbiegen von der Schulstraße in den Baustellenbereich ist zudem verboten.

Einigkeit unter Politikern: So geht das nicht

Das Ergebnis funktioniert nicht wirklich, sagen die Bezirkspolitiker und haben ein interfraktionelles Treffen zur Neugestaltung der Dorfmitte genutzt, um Baudezernent Klaus Müller zur Nachbesserung aufzufordern. „Da waren wir uns alle einig“, sagen der Bezirksbürgermeister und der SPD-Fraktionschef.

Die Einbahnstraßenlösung liegt deshalb im Wortsinn nahe, weil die Bezirksvertreter ohnehin mit breiter Mehrheit beschlossen haben, einen Einbahn-Betrieb in der Hauptstraße zu testen. Bei einer Umfrage unter Geschäftsinhabern hatte Schnieder eine breite Mehrheit dafür abgefragt, die Einbahnstraße auszuprobieren. Deshalb hat Schnieder mit Blick auf die Baustelle die Parole ausgegeben: „Wir wollen die Einbahnstraße jetzt.“

Doppel-Baustelle droht

„Dieser Arbeitauftrag ist angekommen bei der Verwaltung“, sagt Stadt-Sprecher Andreas Pläsken. Die Verwaltung bleibe aber bei ihrer Einschätzung, die Einbahnstraßenregelung habe man noch „nicht für notwendig erachtet“. Sie hätte erst in Bauphase zwei zum Einsatz kommen sollen.

Denn die Hauptstraße wird in Höhe der Einmündung Schulstraße demnächst sogar zur Doppel-Baustelle. Auf dem inzwischen abgeräumten Gaststätten-Gelände planen die Bottroper Architekten und Bauträger Nicolic & Rosenke den Bau eines Wohn- und Geschäftshauses mit Eigentumswohnungen und einem 255 Quadratmeter großen Ladenlokal im Erdgeschoss. Auf der anderen Straßenseite, auf der Fläche des Baustoffmanns, plant Baustoffmann-Chef Frank Schneider ein weiteres Wohn- und Geschäftshaus mit einer Tiefgarage, die auch Plätze bieten soll für den Neubau gegenüber.