Kirchhellen. . Mit einem Konzert in der Pfarrkirche krönen die Kirchenchöre St. Johannes und St. Mariä Himmelfahrt das Jahr des 150-jährigen Bestehens

Gleich dreimal erwies das Publikum den Kirchenchören St. Johannes und St. Mariä Himmelfahrt die Ehre beim gemeinsamen Konzert am Sonntag aus Anlass des 150-jährigen Bestehens der beiden Klangkörper. Es beklatschte schon den Einzug der Sängerinnen und Sänger. Und es erhob sich am Ende gleich zweimal zu stehenden Ovationen. Viel besser kann ein Heimspiel nicht laufen.

Es gab etwas zu feiern an jenem Abend. Darauf freuten sich die Besucher sichtlich: Sie ließen keine Bank in der Pfarrkirche unbesetzt. Pfarrer Klaus Klein-Schmeink stimmte das Publikum ebenso auf Festlaune ein wie das Sinfonieorchester Ruhr mit dem schmissigen ersten Satz der ersten Salzburger Sinfonie, die Wolfgang Amadeus Mozart 1772 im Alter von 16 Jahren komponierte.

Lob der Klassiker

Der Kirchenchor St. Mariä Himmelfahrt Feldhausen mit Leiterin Maria Schmalenbach, die auch die „Missa Feldhausen“ komponiert hat
Der Kirchenchor St. Mariä Himmelfahrt Feldhausen mit Leiterin Maria Schmalenbach, die auch die „Missa Feldhausen“ komponiert hat © Frank Oppitz

Der Feldhausener Chor bewies bei seinem ersten Auftritt einmal mehr, dass zeitgenössische Kirchenmusik gar nicht neutönend klingen muss. Die Klassiker sind aber auch nicht schlecht, antworteten die Sänger von St. Johannes und ließen mit dem Klangdruck eine gut sortierten Männerchors Beethoven „Die Himmel rühmen“. Beim anschließenden „Panis angelicus“ setzten sie mit Unterstützung von Tenor Jörg Nitschke satte Klangfarben auch gegen leicht schluchzende Violinen durch. Nitschke, ein Studienkollege von Chorleiter Detlef Steinbrenner und Kantor in Essen-Rellinghausen, verschaffte den Chören eine Atempause mit einem Solo aus Händels „Messias“.

© Frank Oppitz

Ein Kernstück des Repertoires des Chores St. Mariä Himmelfahrt ist seit 2013 die „Missa Feldhausen“, die Chorleiterin Maria Schmalenbach geschrieben und mit dem Chor damit den Weg in die zeitgenössische Literatur beschritten hat. In St. Johannes erklangen das „Kyrie“ und die beiden Abschluss-Sätze. Natürlich kann der Chor auch Bach, bewies er mit einem Choral.

Der Chor St. Johannes stimmte das Publikum mit Beethovens „Hymne an die Nacht“ auf das Finale ein, in dem sich 160 Sängerinnen und Sänger beider Chöre, des Männer- und Kirchenchores Grafenwald sowie der Feldhausener „Chorifeen“ die Bühne teilten. Und wie fast immer, wenn der bekennende Fan britischer Romantik Steinbrenner den Stab führt, führte zum Schluss kein Weg vorbei an Edward Elgar, in diesem Fall an seinen „Klängen der Freude“.

Der rauschende Beifall vor und nach der Zugabe waren ein verdienter Lohn an einen Abend, auf den die Chöre und ihre Dirigenten immerhin rund ein Jahr hingearbeitet haben.