Bottrop-Kirchhellen. . Der Gladbecker Veranstalter Alex Schwers reduziert die Kapazität des Punkfestivals am Flugplatz. Bei den Bands spart er aber nicht.

Vom 21. bis zum 23. Juli bespielt der Gladbecker Musiker und Veranstalter Alex Schwers das Festivalgelände am Flugplatz Schwarze Heide im elften Jahr mit dem Punkfestival „Ruhrpott Rodeo“ Top Acts sind „Die Kassierer“ und „Bad Religion“ am Freitag, „Slime“ und „Cock Sparrer“ am Samstag sowie „Irie Revoltes“ und „The Adicts“ am Sonntag.

„Wir sind und bleiben ein kleines, feines Festival“, hat Schwers all die Jahre gesagt auf die Frage, ob er das Festival nicht ein wenig größer aufstellen wolle. In diesem Jahr wird es noch ein wenig kleiner, aber mindestens ebenso fein: Schwers hat die Kapazität auf 6000 Besucher heruntergesetzt.

Es gibt keine Logistik-Kooperation mit „Out 4 Fame“ mehr

Das ist auch der Tatsache geschuldet, dass sich das Finanzierungsmodell der letzten Jahre für die Logistik auf dem Festivalgelände mit dem Wegzug des Hiphopfestivals „Out 4 Fame“ erledigt hat.

Tickets und Tabus

Tagestickets gibt es im WAZ-Leserladen, Osterfelder Straße. Sie kosten 46,35 Euro, mit Camping 61,35 Euro. In diesem Preis ist das Müllpfand in Höhe von 5 Euro schon enthalten. Das Drei-Tage-Ticket für das komplette Festival kostet 88,15 Euro, mit Camping 103,15 Euro.

Stromaggregate und offenes Feuer sind ebenso verboten wie Glasflaschen. Das Flaschenverbot wird kontrolliert und gilt auch auf dem Parkplatz.

Es gibt einen Caravan-Stellplatz zwischen Festivalgelände und Campingplatz. Fahrzeuge sind bis 3,5 t zugelassen.

Kinder bis zu einem Alter von neun Jahren haben freien Eintritt. Bei Hunden dagegen kennt Schwers kein Pardon: „Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass Hunde auf Festivals nichts zu suchen haben.“

Running Order im Netz: ruhrpott-rodeo.de

Veranstalter Carlos Wind will im Gegensatz zu Schwers sein Festival weiter wachsen lassen und ist deshalb ein paar Türen weiter in den Dortmunder Revierpark Wischlingen gezogen.

In den Vorjahren hatten sich beide Festivals zeitnah zueinander an der Schwarzen Heide platziert und konnten sich so die Kosten für Bühne und Technik teilen.

Keine ganz neue Lage für Veranstalter Schwers: „In den ersten Jahren haben wir das Baby ja auch alleine gerockt.“

Die großen Acts treten auf der „Ruhrpott“-Bühne auf

Und so wird es an der Schwarzen Heide für die Punkfans hohen Wiedererkennungswert geben.

Der Gladbecker Alexander Schwers ist Veranstalter vom „Ruhrpott-Rodeo“.
Der Gladbecker Alexander Schwers ist Veranstalter vom „Ruhrpott-Rodeo“. © Joachim Kleine-Büning

Wieder lässt Schwers die großen Acts auf der „Ruhrpott“-Bühne auftreten und gibt auf der Rodeo-Bühne dem Nachwuchs und den Lokalmatadoren Raum (ja, die Jungs aus Mülheim kommen auch).

Diese Band ist ebenso, sagen wir, in den besten Jahren wie „Peter And The Test Tube Babies“, die auch seit den frühen 80er Jahren unterwegs sind und schon 2012 am Flugplatz aufgetreten sind.

Nur unwesentlich jünger sind „Die Kassierer“ aus Wattenscheid. Und der Top Act vom Freitag dürfte bei einem Punk-Gipfeltreffen wohl den Alterspräsidenten stellen: 1980 gründeten Greg Graffin (Gesang, Keyboard), Brett Gurewitz (Gitarre), Jay Bentley (Bass) und Jay Ziskrout (Schlagzeug) in Los Angeles die Band „Bad Religion“, die 1982 eines der wichtigsten Alben des frühen Westcoast-Punks ablieferten: „How Could Hell Be Any Worse?“.

Viele reisen bereits am 20. Juli mit dem Wohnmobil an

Wie in den Vorjahren wird ein Großteil der Festivalbesucher bereits am 20. Juli mit dem Wohnmobil anreisen und alle drei Tage auf dem Festival zubringen. Camper und Caravaner können am Donnerstag ab 18 Uhr auf das Campinggelände neben der Festivalzone. Obwohl, sagt Schwers: „Seitdem wir kommunizieren, welche Band wann auftritt, hat auch der Verkauf von Tagestickets angezogen.“

Dass die Punkbewegung in die Jahre gekommen ist, bemerkt Schwers auch im Publikum. „Unser Durchschnittsalter ist im Vergleich zu anderen Festivals schon deutlich höher. Wenn auch noch nicht so hoch wie bei den Bands.“ Schwers’ Favorit ist dagegen, naja fast, ein Jungspund: Ost-Punker „Rummelsnuff“ alias Roger Baptist kann am Flugplatz seinen 51. Geburtstag nachfeiern