Bottrop. 200 Urenkel von Frankenstein und Freddy Krueger bewarben sich beim Monster-Casting für Halloween im Movie Park. Ross Antony und Musicalstar Michaela Schober in der Jury.
„Dich nehmen sie sowieso, Du musst dich ja nicht mal verkleiden", lautete der wohl häufigste Spruch des Abends. Doch ganz so einfach wollte es die Jury des Monster-Castings im Movie Park den Bewerbern nicht machen. Ross Antony, ehemaliger BroSis-Sänger und Ex-Dschungelkönig, Michaela Schober, Hauptdarstellerin des Oberhausener Musicals „Tanz der Vampire” und Jörg Kraft, Showproduzent des Movie Parks, nahmen jedes Monster genau unter die Lupe.
Erschossen, erhängt, erwürgt
Über 200 Bewerber hatten sich zum Casting am Mittwochabend angemeldet, doch angenommen wurde beileibe nicht jeder. Für 15 Veranstaltungstage im Oktober werden über 250 Monster-Darsteller eingestellt. Ob Freddy Krueger, Frankenstein, Dr. Hannibal Lecter oder auch normale Zombies - geboten wurde alles von den Schockwilligen, die mit Leib, Seele und vor allem Stimmgewalt auf der Bühne ihr Bestes gaben.
Jeweils zu viert wurden die Darsteller von Moderator Maik Christian Schmidt auf die Bühne gerufen, wo sie dann theatralisch und auf nicht so ganz natürliche Art und Weise ableben mussten: erschossen, erhängt, erwürgt, verbrannt, lebendig begraben oder auch von Ratten aufgefressen - der Einfallsreichtum kannte keine Grenzen. Bei einem Kreischtest schnitten die weiblichen Monster standesgemäß wesentlich besser ab als die männliche Konkurrenz.
Mit Schrecken Spaß bereiten
Als Bonbon für die Castingteilnehmer wurde reichlich Prominenz in die Jury geholt: Mit Ross Antony urteilte ein bekennender Halloween-Freak, mit Michaela Schober saß ein „Berufsvampir" in der Jury. „Durch meine Erfahrungen auf der Bühne im Musical 'Tanz der Vampire' achte ich natürlich besonders auf authentische Darstellungen. Wenn einer mit Herz bei der Sache ist, wirkt sie das auch echt auf Besucher aus."
Ross Antony war einfach nur begeistert: „Ich liebe Halloween, im Park hier ist das ein Riesen-Event. Im Vordergrund steht der Spaß, wir suchen daher nach Leuten, die den Besuchern durch den Schrecken Spaß bereiten." Das Casting machte ihm Geschmack auf mehr: „ Ich werde selbst auch als Monster verkleidet durch den Park laufen. Das Schöne daran ist, man kann alles rauslassen, die Leute erkennen die Person unter der Maske ja nicht."
Fleisch gewordener Alptraum
In erster Linie mussten die Schreckensgestalten schauspielerisches Talent mitbringen, „eine kleine exhibitionistische Ader schadet aber auch nicht", so Juror Jörg Kraft. Ganz einfach ist der Arbeitsalltag eines Monsters im Movie Park aber nicht, wie Thomas aus Dinslaken zu berichten weiß. Er treibt seit sechs Jahren als blutender Zombie sein Unwesen. „In erster Linie bin ich eine Rolle. Wenn man aber auf Leute trifft, die einem schaden wollen, um selber toll dazustehen, muss man die Rolle ablegen und als Mitarbeiter des Parks agieren", berichtete Monster-Tommy.
Antje Wittenburg lässt sich davon nicht abschrecken. Zwar „verbrannte” sie auf der Bühne, konnte aber später noch verraten, dass sie ein gutes Gefühl habe, es geschafft zu haben. „Es ist mal ein etwas anderer Nebenjob, aber Erfahrungen habe ich in der Hinsicht noch keine gesammelt, würde mich aber sehr darüber freuen", verriet die 19-jährige Gladbeckerin.
Wenn die liebe Antje mal nicht gerade beabsichtigt, als Fleisch gewordener Albtraum im Dunkeln Menschen zu erschrecken, arbeitet sie im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres an einer Schule für lernbehinderte Kinder.