Bottrop. . Für sein großes bürgerschaftliches Engagement hat Bundespräsident Gauck dem Bottroper Harald Lubina das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Ausgezeichnet wurde er damit am Montag Vormittag im Rathaus vor zahlreichen Gästen und seiner Familie von Oberbürgermeister Bernd Tischler.

„Wir müssen unseren Teil der Verantwortung für das, was geschieht und für das, was unterbleibt, aus der öffentlichen Hand in die eigenen Hände zurücknehmen.“ Mit diesem Zitat von Erich Kästner eröffnete Oberbürgermeister Bernd Tischler am Montagmorgen seine Laudatio auf Harald Lubina, dem er wenig später das Bundesverdienstkreuz am Bande als Auszeichnung für sein jahrelanges bürgerschaftliches Engagement ans Revers heftete.

Von Bottroper Ehepaar vorgeschlagen

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Dem 68-Jährigen verdankt die Stadt den Um- und Ausbau des in die Jahre gekommenen Jahnstadions zur attraktiven und barrierefreien Sportstätte. Ihm verdankt sie auch die Gründung einer Bürgerstiftung 2008, die gesellschaftliche Vorhaben fördert, für die keine öffentlichen Gelder zur Verfügung stehen. Lubina unterstützt die Anliegen von Menschen mit Behinderung und als Beiratsmitglied darüber hinaus die Bottroper Tafel und ist im Wirtschaftsrat der CDU aktiv. Das Zitat Erich Kästners, befand der Oberbürgermeister, könne gut und gerne als Leitsatz über dem Leben und der Arbeit Harald Lubinas stehen.

Dass er dem Bottroper Rechtsanwalt die Auszeichnung des Bundespräsidenten verleihen und dazu die Glückwünsche von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft überhaupt überbringen konnte, ist dem Ehepaar Mechtild und Bernhard Brus zu verdanken, das Harald Lubina für das Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen hatte.

Kein Einzelkämpfer, sondern ein Teamplayer

Vielfach sei kritisiert worden, so leitete Harald Lubina dann seine Dankesrede ein, dass er „angeblich zu bescheiden“ sei. Mit dieser Bescheidenheit aber habe er erreicht, dass viele Menschen unterschiedlicher Ausrichtung einen „gemeinsamen Weg“ gegangen seien. Er verstehe sich nicht als Einzelkämpfer, sondern als Teamplayer, unterstrich Lubina.

Welches seine persönliche Motivation für seinen ehrenamtlichen Einsatz ist, machte Lubina mit einem kurzen Blick auf seine Familiengeschichte deutlich. Mit zwei Jahren sei seine zehn Jahre jüngere Schwester schwer erkrankt und in der Folge schwerst mehrfach behindert gewesen. Alles habe sich in der Familie um die behinderte Schwester gedreht; schon sein Vater habe sich in Bottrop für die Werkstatt und das Wohnheim für Menschen mit Behinderung engagiert. Als Sohn und Bruder hat er den Weg auf vielfältige Weise quasi fortgesetzt.

Besonders am Herzen liegt Harald Lubina die Bürgerstiftung, von der er hofft, dass aus dem anfänglich „kaum wahrnehmbaren Rinnsal“ dank Zustiftungen ein Strom wird. Heute habe sie die Größe des Bottroper Rotbachs erreicht. Wachstum nicht ausgeschlossen.