Bottrop. . Zehn Mitarbeiter aus der Stadt sind für die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG)im Raum Magdeburg im Einsatz. Sie unterstützen Deichsicherung, Evakuierung und Transporte. Auch THW und Johanniter sind vor Ort.

„Wir sind gerade an der Elbbrücke in Schönebeck. Ein 15 Meter langer Baum ist abgeknickt und hat sich an einem ehemaligen Schiffsanleger verhakt. Er könnte in die aufgeweichten Deiche knallen“, sagt Bernhard Windmöller aus Bottrop, Einsatzleiter bei der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) im Bezirk Emscher-Lippe-Land am Montagmittag. Die Herausforderung sei, den Baum aus der stark fließenden Elbe zu entfernen, um zu verhindern, dass die Deiche Schaden nehmen.

In Schönebeck stationiert

Zusammen mit neun anderen DLRG-Helfern vom Katastrophenschutz aus Bottrop ist Bernhard Windmöller derzeit im Raum Magdeburg, um Bundes- und Feuerwehr und andere Hilfsorganisationen bei der Deichsicherung und Evakuierung zu unterstützen. Über das Wochenende hatte sich die Hochwasser-Krise in Magdeburg dramatisch zugespitzt, der Pegel der Elbe erreichte am Sonntagmorgen einen Rekordstand von 7,48 Meter. Inzwischen sinken die Pegelstände wieder. „Am Sonntag hat es vor Magdeburg einen Dammbruch gegeben, was die Lage in Schönebeck etwas entspannt hat“, meint Windmöller. Trotz sinkender Pegel könnten die aufgeweichten Deiche jedoch weiterhin brechen.

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Fünf Bottroper DLRG-Helfer sind am Montagmorgen in Schönebeck angekommen – darunter Bernhard Windmöller. Fünf Weitere sind bereits seit vergangenem Donnerstag direkt in Magdeburg im Einsatz. „Schönebeck liegt 15 Kilometer südlich von Magdeburg. Hier sind wir in einer Schule untergebracht – jeweils zehn Leute pro Klassenzimmer“, so Windmöller.

300 Helfer der DLRG-Westfalen

Die Helfer haben Feldbetten aufgebaut, sie können die Duschen in der benachbarten Sporthalle benutzen. „Einige Anwohner bieten uns an, bei ihnen zu Hause zu duschen. Die sind äußerst hilfsbereit.“ Auf dem Schulhof steht eine Feldküche, die die Helfer am Abend mit einer warmen Mahlzeit versorgt.

Insgesamt sechs Wasserrettungszüge mit 300 Mitarbeitern hat die DLRG-Westfalen in den Raum Magdeburg abgesandt. Die Einsatztaucher und Strömungsretter der DLRG sind derzeit vor allem mit der Sicherung der Deiche beschäftigt. „Eigentlich sind wir mit unseren Hochwasserbooten auf den Transport von Menschen, Material und Tieren spezialisiert. Die Helfer sind aber auch schon ausgerückt, um einzelne Anwohner, die noch in ihren Häusern geblieben sind, zu evakuieren“, sagt DLRG-Westfalen-Sprecherin Bärbel Brünger.