Bottrop. .

Mit 12 300 Anfragen wandten sich Ratsuchende im vergangenen Jahr an die Beratungsstelle der Verbraucherzentrale in Bottrop. Top-Sorgen-Thema war erneut die Telekommunikation. Das geht aus dem Jahresbericht 2012 vor, den das Beratungsteam nun vorlegt.

Grundsätzlich habe sich die Anfragelandschaft verändert, bei der unerlaubten Telefonwerbung und der Internetabzocke sei einiges erreicht worden. Bei allem dennoch bleibendem Ärger rund um Telefon und Internet stellt Beraterin Ursula Bömelburg auch Verbesserungen heraus, die mit der Novelle des Telekommunikationsgesetztes 2012 auf den Weg gebracht wurden. Demnach können Verbraucher nun z.B. auch beim Handy bestimmte (gebührenträchtige) Rufnummern sowie Drittanbieter (etwa von Klingeltönen) sperren lassen. Auch in Sachen Anbieterwechsel gebe es Verbesserungen: Konnte es früher passieren, dass Kunden dann gar nicht mehr telefonieren konnten, darf die Leitung heutzutage nicht mehr länger als einen Tag unterbrochen werden. Dass dieses neue Gesetz auch umgesetzt wird, „dafür kämpfen wir“. „Täglich Brot“ zudem: Urheberrechtsverletzungen beim Herunterladen z.B. von Musik aus Online-Tauschbörsen – „die Abmahnungen flattern den Leuten weiter fleißig ins Haus“. Beratungsstellen-Leiterin Claudia Berger: „Viele Verbraucher empfinden das als neue Internet-Abzocke. Das ist es aber auf keinen Fall!“ Aufreger seien zudem Trojaner und Phishing-Mails, mit denen Konto-Daten gestohlen werden. Tipp: Die Verbraucherzentrale hat einen Phishing-Radar im Netz, dort sind kursierende Phishing-Mails gelistet.

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Zweites großes „Sorgen“-Thema (neben u.a. Geld, Kredit, Pfändungskonto) war 2012 der Energie-Bereich. Eine Steigerung in der Nachfrage macht Berger beim Wechsel von Strom- und Gasanbietern aus. Und: „Für viele Verbraucher, die über ein geringes Einkommen verfügen, wird es immer schwieriger, den Energiebereich zu bezahlen.“ Umso mehr freut sie sich, dass die Stadt den Beratungsschwerpunkt Energie weiter unterstützt. Auf zwei Neuerungen weist sie hin: Auf das Angebot für Mieter, eine Zustandsanalyse ihrer Kosten und Wohnung zu liefern. Und auf die stationäre Energieberatung im Rathaus, „ein Stockwerk höher“: Bottroper mit Sanierungswünschen können sich direkt an Akke Wilmes wenden, der halb bei der Verbraucherzentrale und halb bei Innovation City verortet sei.

Die Sensorfunktion der Verbraucherberatung ist jetzt übrigens noch gestärkt, denn seit Herbst werden die Verbraucheranfragen sehr detailliert digital erfasst.