Bottrop.

Der Plan sah seit Monaten einen gemeinsamen Übungstag in Wesel für das Technische Hilfswerk und die Freiwillige Feuerwehr vor. Die Realität drohte aber alles über den Haufen zu werfen.

„Wir hatten diesen Samstag schon lange auf dem Kalender stehen. Eine gemeinsame Ausbildung mit anschließender Übung der THW-Ortsverbände Gladbeck/Dorsten und Bottrop, den Freiwilligen Feuerwehren Dorsten-Holsterhausen, Schermbeck-Altschermbeck und Raesfeld-Erle einschließlich ihrer Jugendgruppen sollte auf dem THW-Übungsgelände in Wesel stattfinden“, berichtet Peter Boll vom Technischen Hilfswerk.

Doch ein Brand, bei dem am vergangenen Freitag ein Gewerbebetrieb in Dorsten vernichtet wurde, hatte zunächst alle Dorstener Feuerwehren nach Holsterhausen geführt, um wenigstens das Wohnhaus des Betriebes zu retten.

Der Einsatz zog sich bis in die Nacht hin, und so forderte der Einsatzleiter das THW mit seinen Lichtmastanhängern an, um die Löscharbeiten in den Trümmern möglichst gefahrlos durchführen zu können. „Erst gegen drei Uhr am frühen Morgen waren die Einsatzkräfte im Bett“, resümiert Boll.

Kurz wurde überlegt, die geplanten Aktionen für den Folgetag abzusagen, „aber alle waren sich schnell einig, dass wir auf jeden Fall den Helferinnen und Helfern, die nicht im Einsatz waren, das nicht antun wollten“. Der Übungstag sollte stattfinden und die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Holsterhausen sollten, wenn sie sich von dem zehnstündigen Einsatz erholt hätten, nachkommen.

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Der Samstagvormittag gehörte der Ausbildung. Feuerwehr und THW nutzten das weitläufige Gelände, um alternative Rettungsmethoden aus Gebäuden und Trümmern, das Bewegen von schweren Lasten und die Sicherung der Kräfte bei diesen Arbeiten zu trainieren.

Es folgte ein gemeinsames Mittagessen, zu dem dann auch Kräfte der FFW Holsterhausen eintrafen. „Nun konnte wenigstens die Abschlussübung wie geplant durchgeführt werden.“

Zeitweise haben mehr als 75 Personen an dieser Übung teilgenommen. Die gemeinsame Einsatzleitung koordinierte die Mannschaft und setzte sie nach den jeweiligen Stärken zielgerecht ein. Nach gut einer Stunde waren alle „Vermissten“ gefunden und gerettet.

Bei der anschließenden Manöverkritik waren sich alle über die Bedeutung einer solchen gemeinsamen Übung einig und dass es wichtig sei, auch die Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Organisationen zu verstehen und zu verbessern. Schließlich wurde der Wunsch von allen Teilnehmern geäußert, dass eine solche Übung wiederholt werden sollte.

Die Helferinnen und Helfer des THW ließen sich zum Ende des Tages noch besondere Geräte vorführen, und einige nutzten die Gelegenheit, sie zu testen. Gegen 17 Uhr ging dann „ein anstrengendes aber lehrreiches Wochenende für alle zu Ende“, resümiert Peter Boll.