Bottrop. Nach dem Heinrich-Heine-Gymnasium und der Hauptschule Lehmkuhle schließt nun auch die Nikolaus-Groß-Grundschule.

Auf dem Display ihres Telefongeräts fand Hiltrud Rossa am Sonntag gegen 18 Uhr eine Telefonnummer des Gesundheitsamtes vor. Die Leiterin der Nikolaus-Groß-Grundschule versuchte, per Rückruf Kontakt aufzunehmen. „Es war aber so, dass ich leider niemanden erreicht habe”, bedauerte sie.

Auch die Nikolaus-Groß-Grundschule ist für eine Woche geschlossen. Foto: Birgit Schweizer / WAZ FotoPool
Auch die Nikolaus-Groß-Grundschule ist für eine Woche geschlossen. Foto: Birgit Schweizer / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool

Ein Kind an ihrer Schule sei mit Sicherheit an der Neuen Grippe erkrankt, stellt die Schulleiterin fest, und es gebe mehrere Krankmeldungen, in denen ähnliche Krankheitsbilder geschildert sind. „Das war uns zu gefährlich für die Kleinen, die ins Haus kommen sollten”, erklärte Hiltrud Rossa. Deshalb sagte die Leiterin der Grundschule in Baten-brock nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt am Montag die Vorstellung der Lernanfänger ab.

Außerdem wird auch an der Nikolaus-Groß-Grundschule der Unterricht ebenso wie am Heinrich-Heine-Gymnasium und auch an der Hauptschule Lehmkuhle zur Vorsorge vorerst bis einschließlich Freitag ausfallen. An den drei Schulen sind vier Schüler nach Erkenntnissen des Gesundheitsamtes auf jeden Fall an der Neuen Grippe erkrankt und werden behandelt: zwei an der Hauptschule sowie jeweils ein Kind am Gymnasium und an der Grundschule. „Die Erkrankung ist ja meldepflichtig”, erklärte Gesundheitsamtsleiter Klaus-Dieter Erkrath.

Weitere Schüler weisen allerdings ähnliche Krankheitsbilder auf, weshalb das Gesundheitsamt davon ausgeht, dass es auch Ansteckungen in verschiedenen Klassen geben könnte. So sind an der Nikolaus-Groß-Schule weitere sechs Kinder mit grippeähnlichen Symptomen krank gemeldet, an der Hauptschule Lehmkuhle weitere drei. Wie berichtet, geht das Gesundheitsamt am Heinrich-Gymnasium von bisher 13 erkrankten Kindern einer siebten Klasse aus.

"Wir warten ab, wir beobachten, was sich tut mit den Kindern"

Die vorläufige Schließung der Schulen diene der Vorbeugung, unterstrich Beigeordneter Willi Loeven. „Wir wollen möglichst verhindern, dass es zu weiteren Ansteckungen kommt”, sagte er. Sollte dies gelungen sein, könne der Unterricht an den drei Schulen in der kommenden Woche wieder aufgenommen werden. Solange bleiben die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes auch mit denjenigen erkrankten Schülern in Kontakt, bei denen sich der Verdacht auf die Neue Grippe bisher noch nicht bestätigt hat, und sie sprechen auch mit denjenigen, die mit diesen Schülern Kontakt hatten.

Am Heinrich-Heine Gymnasium informierte Schulleiter Welling per Aushang. Foto: Birgit Schweizer / WAZ FotoPool
Am Heinrich-Heine Gymnasium informierte Schulleiter Welling per Aushang. Foto: Birgit Schweizer / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool

„Wir beobachten, wir warten ab, was sich tut mit den Kindern, die jetzt Zuhause sind”, sagte Gesundheitsamtsleiter Erkrath, „und dies alles vor dem Hintergrund, dass der Verlauf der neue Grippe sehr mild ist”. Eltern von Kindern, bei denen es keine Krankheitssymptome gebe, hätten keinen Grund zu großer Sorge, allerdings sollten auch diese Schüler zur Vorsorge möglichst nicht an Sportveranstaltungen teilnehmen und zum Beispiel keine Vereine, die Musikschule oder die Volkshochschule besuchen.

„Wenn bei Schülern in den nächsten drei Tagen Symptome auftauchen, sollten sie oder ihre Eltern ihren Hausarzt aufsuchen”, empfiehlt Beigeordneter Loeven. Allerdings sollten sie sich vorher bei ihrem Arzt telefonisch anmelden und sich nicht einfach in ein volles Wartezimmer setzen.

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Während am Montag am Heinrich-Heine-Gymnasium und auch an der Hauptschule Lehmkuhle nur wenige Schüler eintrafen, die vom Unterrichtsausfall noch nichts wussten, wurden die Eltern und Kinder an der Nikolaus-Groß-Schule von der Entwicklung überrascht.

„Viele Kinder waren früh wieder zuhause, weil sie früh Schule aus hatten”, sagte Leiterin Hiltrud Rossa, allerdings war noch eine ganze Reihe von Schülern den Vormittag über zur Betreuung in der Grundschule geblieben, bis sie ihre Eltern schließlich wie gewohnt abholten. Ab Dienstag entfällt außer dem Unterricht aber auch die Betreuung, sagte die Schulleiterin.

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