Bottrop. .

Nach dem Attentat in Bottrop-Boy hat die Polizei keine Zweifel mehr daran, dass es sich um ein Beziehunsdrama handelt. Das aus Mazedonien stammende Opfer soll schon früher unter seinem gewalttätigen Freund gelitten haben. Sie haben gemeinsame Kinder.

Kaum noch Zweifel bestehen daran, dass es sich bei dem Attentat am Samstag in der Boy um ein Beziehungsdrama handelte. Erst vor wenigen Monaten soll die 32-jährige Frau, die von ihrem Ex-Freund erst angefahren und dann angeschossen wurde, in die Boy gezogen sein – angeblich auf der Flucht vor ihrem früheren Lebensgefährten.

Flucht vor Gewalt

Der Tatverdächtige und das Opfer haben mehrere gemeinsame Kinder. „Mindestens zwei“, wie die Essener Oberstaatsanwältin Birgit Jürgens am Montag auf WAZ-Anfrage bestätigte. Das aus Mazedonien stammende Opfer – laut Oberstaatsanwältin führt sie einen deutschen Namen – soll schon früher unter ihrem gewalttätigen Freund gelitten haben. Der 35-Jährige besitzt zwar einen deutschen Pass, ist aber ebenfalls in Mazedonien geboren. Aus dem Land in Ex-Jugoslawien stammt ebenso der lebensgefährlich verletzte Bruder der Frau. Der 35-Jährige war seiner Schwester zu Hilfe geeilt, als sie von ihrem Ex-Freund mit einem Auto angefahren und dann mit einem gezielten Schuss in den Hals niedergestreckt worden war – der 33-Jährige schoss dem Bruder sofort in den Kopf.

Notoperationen

Erst in mehrstündigen Notoperationen konnten die beiden Geschwister gerettet werden. Sie waren mit Rettungshubschraubern in eine Klinik gebracht worden. Nach letzten Informationen der Polizei ist der Gesundheitszustand von Bruder und Schwester stabil. Oder wie es Montagnachmittag ein Sprecher des Polizeipräsidiums formulierte: „Zumindest hat sich ihr Zustand nicht verschlechtert.“

Der 33-jährige Deutsch-Mazedonier hatte wie berichtet den beiden Geschwistern, die gerade vom Einkauf kamen, vor dem Aldi-Markt an der Gungstraße aufgelauert. Nach dem Attentat flüchtete er in einem grünen VW Polo, konnte dank zahlreicher Zeugenhinweise aber bei einer Ringfahndung der Polizei in Nähe des Oberhausener CentrO ge-stellt werden. Noch am Sonntag stellte das Amtsgericht Bottrop einen Haftbefehl aus.