Bottrop.

Ralf Beckmann tritt auf die Straße, in der Hand die bei Autofahrern gefürchtete „Polizeikelle“. Cornelia Neumann hält an und darf nach kurzer Zeit ihre Fahrt fortsetzen: Sohnemann Johannes war ordnungsgemäß in seinem Kindersitz festgeschnallt.

An der Kita Liebfrauen führten die Verkehrssicherheitsberater Ralf Beckmann und Jörg Teichert am Freitag Kontrollen durch. Im Zuge der Aktion „Kein Kind darf ungesichert bleiben“ schauten die Beamten genau hin, ob die Eltern ihre Sprösslinge auch ordnungsgemäß gesichert hatten.

„Der erste Schritt, die Informationsphase, ist abgeschlossen. Heute überprüfen wir, ob die Kinder auch ordnungsgemäß gesichert sind“, berichtet Michael Pillipp, Sprecher des Polizeipräsidiums Recklinghausen. Wer allerdings glaubt, dass die Beamten nur einen flüchtigen Blick ins Wageninnere werfen, sieht sich getäuscht: Überprüft wird nicht nur die korrekte Position der kleinen Fahrgäste in ihren Kindersitzen. Die Polizisten kontrollieren auch, ob die Kindersitze der so genannten „ECE-Regelung 44“ entsprechen. Eine am Sitz angebrachte, orangefarbene Plakette gibt Auskunft, ob der Sitz die Kriterien erfüllt.

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Von Dennis Kohl

Der Grund für die „Gurt-Offensive“ und die verstärkten Kontrollen liegt für Michael Pillipp auf der Hand: „Die Zahl der Unfälle mit Beteiligung von Kindern unter sechs Jahren ist leicht gestiegen.“ Die Kita an Liebfrauen war somit am Freitag Schauplatz einiger Kontrollen.

Solange es verantwortungsvolle Eltern wie beispielsweise Cornelia Neumann gibt, haben die Kinder nichts zu befürchten. „Die Sicherheit ist mir sehr wichtig“, sagt sie. Auch wenn man mal hier und da ein wenig unter Zeitdruck gerät, ist die ordnungsgemäße Sicherung der Kinder im Auto ein absolutes Muss: „Hierbei darf man es nicht eilig haben, so etwas sollte man vernünftig machen.“

Allerdings gibt es „Schwarze Schafe“, die fahrlässig handeln und ihre Kinder nicht den Vorgaben entsprechend sichern. Sie spielen dabei nicht nur mit der Gesundheit ihrer Kinder, sondern müssen auch mit Geldstrafen und Einträgen in die Flensburger Sünderkartei rechnen.

Gurtmuffel werden bestraft

„Wenn ein Kind nicht ordnungsgemäß gesichert ist, kostet es 30 Euro, bei zwei Kindern sind 35 Euro fällig. Befinden sich Kinder ohne jegliche Sicherung im Fahrzeug, muss der Fahrer mit 40 Euro plus einem Punkt rechnen“, sagt Ralf Beckmann.