Vor zehn Jahren eröffnete das Alpincenter und will nun zum Ganzjahres-Erlebnisberg werden. Statt zurück, blicken die Macher nach vorn - und planen in der Innovation-City „einmal der längste Niedrigenergiekühlschrank der Welt zu werden.“
Knapp verloren wurde damals der Wettbewerb um die erste Skihalle der Region: Am 7. Januar, drei Tage nach der Konkurrenz in Neuss, eröffnete das Bottroper Alpincenter am 7. Januar vor zehn Jahren seinen Ganzjahres-Skispaß. Gefeiert wird das Zehnjährige jetzt nicht am Berg an der Prosperstraße. Die Weihnachtsferien sind absolute Hochsaison für den Betrieb, da bleibt keine Zeit für Sektempfänge. Eher symbolisch fürs ganze Haus konnte am Freitag deshalb Matthias Kroliczek - Skilehrer, Pistenchef, Kälteanlagenfachmann - und vor allem Mann der ersten Stunde die Glückwünsche von Alpincenter-Geschäftsführer Malte Völlmecke entgegennehmen.
Nicht nur der Bottroper Kroliczek dürfte zwischendurch mal gar kein gutes Gefühl gehabt haben, was die Zukunft der damals von Marc Girardelli mit vorrangig sportlichem Elan begründeten längsten Skihalle der Welt anbelangt. 2004 stand das Unternehmen kurz vor der Insolvenz. Die wurde mit neuem Team und neuem Mit-Investor abgewendet. „Aber es gibt immer noch Hausaufgaben zu machen, die fünf bis zehn Jahre alt sind“, bekennt Völlmecke. „Ohne Insolvenz habe wir’s geschafft, weil hier der Geist gut ist“, erklärt er sich einen Teil des Erfolgs, der sich auch an der Zahl von rund sechs Mio Besuchern in den zehn Jahren festmachen lässt. Und einem jährlichen Durchschnittsumsatz von zehn Mio Euro in den letzten Jahren.
Zehn Jahre Alpincenter
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Das All-Inclusive-Konzept, die Stärkung der Gastronomie, besondere Events, ein eigenes Party-Format - aber vor allem die anderen sportlichen Aktivitäten in Halle und am Hang wie Paintball, und Rodelbahn waren erfolgreich. Völlmecke: „Wir haben gemerkt, dass es nicht reicht, eine Skihalle zu betreiben. Wir brauchen den Ganzjahres-Erlebnisberg. Gegen die in Skihallen übliche Sommerdelle muss man Strategien entwickeln. Wir haben den Berg, wir wollen ihn gänzlich freizeitwirtschaftlich betreiben.“
„In beide Richtungen viel Porzellan zerschlagen“
Im Konsens mit den Anwohnern - „da ist in der Vergangenheit in beide Richtungen viel Porzellan zerschlagen worden“ - wolle man den Berg weiter entwickeln. Für Radfahrer und Wanderer z.B. Quads sind übrigens kein Thema mehr. Gestalterisch wiederbeleben will man den Biergarten, auch die Möglichkeit schaffen, ihn nach innen zu verlegen.
Die Statik der Halde und der Halle waren zuletzt Thema. „Wir haben das mit Gutachten aufgearbeitet.“ Mit großem Aufwand und viel Geld werde man das Problem lösen. Wir haben eine Strategie entwickelt und sind sicher: Die Halle wird nicht rutschen, die Stützen sind stabil, die Leimbinder bleiben durch die neue Kühltechnik trocken.“ Fristen, von denen die Rede war, seien jetzt kein Thema mehr. Und in der Innovation-City-Stadt Bottrop hat Malte Völlmecke die Vision, „dass wir einmal der längste Niedrigenergiekühlschrank der Welt werden.“
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