Bottrop. .

Willkommene Arbeitspause in attraktiver Zeit ganz ohne Absprachezwang mit Kollegen? Oder Zwangsurlaub? Die Stadtverwaltung schließt erstmalig in den Tagen zwischen Weihnachten und Silvester das Rathaus.

Nur in wichtigen Serviceämtern wie Bürgerbüro und Standesamt werden Mitarbeiter zur Verfügung stehen.

Aus Kostengründen bleibt das Rathaus „dicht“, erläutert Kämmerer Willi Loeven. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden Urlaubstage oder Überstundenkontingente abbauen - und die Bilanz der Stadt verbessert sich dadurch.

„Wir sparen kein Bargeld“

Die Stadt muss nämlich in der neuen Form des Haushaltsführung für alle Forderungen aus Vorjahren jeweils Rückstellungen bilden. Auch Urlaubstage und Freizeitausgleich sind solche Forderungen.

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Von DerWesten

Die lassen sich berechnen. Mit rund drei Mio Euro habe man sie Anfang des Jahres bewertet. Mit der Pause vor dem Jahreswechsel glaubt man, diese Summe um rund 600 000 Euro reduzieren zu können.

Willi Loeven: „Wir sparen kein Bargeld, aber unser Jahresabschluss wird sich verbessern.“

Diese Woche Pause war schon zu Beginn des Jahres als ein Handlungsfeld für das Haushaltssicherungskonzept aufgenommen worden. Von allen gern gesehen? Auch vom Personalrat? Der sei damit einverstanden gewesen, sagt Loeven. Und glaubt auch die Mehrheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinter der Regelung. Sicher sei sonst der Resturlaub immer noch bis ins Folgejahr mit zu nehmen gewesen und vielleicht hat manch einer diese Tage noch mit in den Frühjahrs-Winterurlaub eingebaut. „Da mögen sich einzelne ärgern - aber die meisten sind einverstanden. Und sie wussten ja auch schon seit dem Frühjahr von der Regelung.“

Dennoch etwas spät für die Kolleginnen und Kollegen, die ihr Urlaubsjahr schon stringent durchgeplant hatten, sagt der Personalrat. Vorsitzender Roland Chruschcz: „In den Fällen, wo es Probleme gab, haben wir aber Regelungen gefunden, z.B. über den Einbau in die Notdienste, die im Rathaus aufrecht erhalten werden müssen.“

Wünsche aus der Belegschaft

Loeven erinnert daran, dass diese Weihnachtspause mit Regelungen in vielen Betrieben korrespondiere, die ja auch zwischen den Feiertagen schließen. Auch andere Stadtverwaltungen praktizieren diese Regelung schon.

Und in der Vergangenheit habe es dazu auch schon Wünsche aus der Belegschaft gegeben oder es wurde die Energieeinsparung angeführt.

Jetzt hat die Pause bilanzielle Effekte.