Das Rathaus schickt sich vom 27. Dezember bis zum 30. Dezember in die Betriebsferien. Betroffen ist die Kernverwaltung mit rund 3300 Beschäftigten. Wichtige Dienste und Bürgerservice-Einrichtungen werden Notdienste einrichten. Bis zu 1,7 Mio Euro lassen sich dadurch einsparen.

Schon Ende vergangenen Jahres hatte Oberbürgermeister Frank Baranowski angekündigt, dass verwaltungsintern die Einführung der „Zwangsferien” für dieses Jahr geprüft wird. Andere Städte wie Dortmund zum Beispiel hatten ihre Mitarbeiter schon Weihnachten 2009 in den Urlaub geschickt.

„Die Erfahrungen haben gezeigt, dass die Zeit zwischen den Feiertagen ebenso zahlreich wie gerne genutzt wird, um außerhalb des Dienstalltags einige Tage zu entspannen”, schreibt Baranowski an die Beschäftigten. In vielen Bereichen sei zudem die Kundennachfrage spürbar geringer und fehlten vermehrt externe Ansprechpartner. Deshalb ordne er „zunächst für 2010” die Betriebsferien „unter Inanspruchnahme von Resturlaubstagen” an.

Damit, erklärt der OB, können die bilanztechnischen Rückstellungen für Urlaube oder Überstunden, die den Haushalt belasten reduziert werden. Eben um 1,74 Mio Euro. „Dies ist ein namhafter Beleg in Richtung Kommunalaufsicht, wie ernst wir in Gelsenkirchen die Konsolidierung nehmen”, wirbt Baranowski bei der Beschäftigten um Verständnis.

Beim Personalrat ist der Verwaltungschef bereits auf Zustimmung gestoßen. „Das ist mit uns abgestimmt”, so der Vorsitzende Jürgen Micheel. Auch er bestätigt, dass erfahrungsgemäß viele Mitarbeiter ohnehin in der Zeit „zwischen den Jahren” Urlaub nehmen. Auch Überstunden und Gleitzeitguthaben könnten an den vier Tagen verrechnet werden. Micheel schließt aber nicht aus, dass „der eine oder andere Mitarbeiter” nicht ganz so glücklich über den Zwangsurlaub ist.

Die zuständigen Fachressorts sollen eigenverantwortlich organisieren, welche Stadtstellen in den Tagen Dienste anbieten. „Zum Beispiel beim Standesamt gibt es gesetzliche Vorgaben”, so der Personalreferatsleiter Theo Wagner. Nicht betroffen sind natürlich Gelsendienste etwa mit Winterdienst und Müllabfuhr oder die städtischen Alteneinrichtungen. Mit der Maßnahme lassen sind zudem Energiekosten (das Licht bleibt aus, die Heizung wird heruntergedreht) und Reinigungskosten einsparen.