Mieterschutzbund gibt Tipps zu Pilzbefall und Feuchtigkeit in der Wohnung.

Schimmel und Feuchtigkeit in der Wohnung sind einige der am häufigsten auftretenden Mängel in Mietwohnungen. Oftmals versuchen die Vermieter durch „falsches Wohnverhalten” um eine Renovierung oder Mängelbeseitigung herum zu kommen. Doch so leicht ist das nicht, so der Mieterschutzbund.

Schlechte Isolierungen, undichte Leitungen oder auch Kondenswasserbildung kann vor allem im Herbst und Winter zu Schimmelbildung an Decken und Wänden führen. Das sorgt nicht nur für eine optische Beeinträchtigung, sondern kann im Ernstfall auch eine Gefährdung der Gesundheit darstellen. „Daher sollten Mieter umgehend ihren Vermieter informieren, wenn Feuchtigkeitsschäden oder Schimmelbefall in der Wohnung auftreten”, rät Claus O. Deese vom Mieterschutzbund. „Um seine Rechte durchsetzen zu können, ist es wichtig, eine Mängelanzeige zu machen. Nur dann können zum Beispiel eine Mängelbeseitigung oder eine Mietminderung geltend gemacht werden.”

Die Definition von richtigem Heiz- und Lüftungsverhalten ist jedoch sehr unterschiedlich. „Einig sind sich die Gerichte darin, dass eine Kipplüftung nicht genügt, da dann kein ausreichender Luftaustausch stattfinden kann” erklärt Claus O. Deese. „Es reicht allerdings, morgens und abends 20 bis 30 Minuten alle Fenster weit zu öffnen. Bei sehr niedrigen Temperaturen kann das auch kürzer sein.”

Dass Schimmelpilze die Gesundheit belasten können, ist unumstritten. Husten, erschwertes Atmen oder auch Hautreizungen können hier möglicherweise ihre Ursache haben. Wann eine Gesundheitsgefährdung vorliegt, ist allerdings eine Frage des Einzelfalls. Dazu Claus O. Deese: „Die Mieter müssen beweisen, dass die vorhandenen Schimmelpilze tatsächlich gefährdend sind und dass sich giftige Stoffe in der Atemluft befinden. ”

Tipps von den Experten

- Die Türen zu nicht geheizten Zimmern sollten geschlossen bleiben, weil sonst wärmere und damit feuchtere Luft in die kühleren Räume eindringt und die Feuchtigkeit dort kondensiert.

- Mindestens viermal am Tag die Fenster öffnen, am besten mit Durchzug durch die Wohnung lüften. Bei Minustemperaturen ca. fünf bis zehn Minuten, im Sommer sollte länger gelüftet werden.

- Auf zusätzliche Luftbefeuchter wie z. B. Verdunster am Heizkörper lieber verzichten.