Bottrop. Der Zweirad-Fachbetrieb von Felix Funke in Bottrop-Fuhlenbrock besteht seit mehr als 30 Jahren. Es ist ein Einmannbetrieb mit zwei Aushilfen.
Nur eine schlichte Leuchtreklame „2 Rad“ weist auf den seit mehr als 30 Jahren bestehenden Fachbetrieb im Fuhlenbrock hin. Im Schaufenster und im Laden stehen dann allerdings Fahrräder aller Arten und Marken dicht gedrängt, auf dem Hof warten Fahrräder auf Inspektion, Reparatur oder Abholung.
Inhaber Felix Funke ist selbstständiger Zweiradmechaniker-Meister in Bottrop. Nach einem Praktikum wurde sein Interesse geweckt, er absolvierte Lehre und Meisterschule und übernahm 1997 den etablierten Betrieb von Jürgen Castrup. Seitdem hat er sich einen treuen Kundenstamm geschaffen, meist aus dem Ortsteil und der näheren Umgebung: „Die beste Werbung ist die Mundpropaganda.“
Fahrradhändler in Bottrop-Fuhlenbrock: „Individuelle Beratung ist das A und O“
Sein Einmannbetrieb mit zwei Aushilfen kann sich nur gegen die Großen der Branche behaupten, wenn der Service die Kunden überzeugt: „Die individuelle Beratung ist das A und O, ich versuche, die Wünsche des Kunden zu erkennen und optimal umzusetzen.“ Das sei manchmal nicht so leicht, weil manche Kunden noch nicht so genau wissen, was sie eigentlich wollen und auch brauchen, manche seien auch durch die Informationsvielfalt verunsichert.
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Neben gezielten Fragen sei es wichtig, den Kunden ausprobieren zu lassen, was zu ihm passt, um eine Beratungsgrundlage zu schaffen: „Viele Menschen haben ihre Räder zuvor nicht bedarfsgerecht gekauft.“ Auch der Komplettservice mit Inspektionen und Reparaturen für fast alle Fahrzeuge ist ein überzeugendes Argument und schafft Kontakte.
Die Arbeit habe sich in den letzten Jahren stark in den Bereich Dienstleistungen verändert, stellt Funke fest. Viele Menschen könnten oder wollten ihr Rad nicht mehr selbst „in Schuss halten“. Vor allem im Frühjahr sei dann sehr viel zu tun. Immer noch gehöre viel Handarbeit zum Beruf, man könne keine Maschinen einsetzen: „Jedes Rad ist individuell einzustellen.“ Dazu sei in den letzten Jahren über die Pedelecs viel Elektronik hinzugekommen.
Umstieg aufs E-Bike: Händler rät, den richtigen Zeitpunkt nicht zu verpassen
Der Trend gehe inzwischen auch für den Alltagsgebrauch eindeutig zu den Rädern mit Elektrounterstützung, die Verkaufszahlen lägen erheblich höher als beim „normalen“ Rad. Dabei gebe es keine Unterschiede bei den Radtypen, seien es Cityräder, Treckingräder oder Mountainbikes. Auch Fahrradleasing als Arbeitnehmerleasing sei als Win-Win-Situation gefragt.
Für den Umstieg auf ein E-Bike sollte man den richtigen Zeitpunkt nicht verpassen, rät der Fachmann. Wenn man bei sich selbst feststelle, dass man Ausreden suche, um nicht anstrengend mit den Rad zu fahren, solle man überlegen, aufs E-Bike umzusteigen, „damit man wieder mehr Leichtigkeit bekommt“.
Der Fachmann, der selbst immer noch begeistert im Sommer Rennrad und im Winter Mountainbike fährt, wünscht sich von der Politik mehr Mut, auf den Radverkehr zu setzen. Neben dem gesundheitlichen Aspekt durch mehr Bewegung könnten auch die Innenstädte entlastet werden. „Viele Leute würden mehr Rad fahren, wenn man es ihnen über sichere Radwege ermöglicht.“ Funke schlägt vor, die Verwaltung solle die Radfahrer besser in die Planungen einbeziehen: „Man sollte die Radfahrer nach den täglichen Problemen fragen.“
Als Meister darf Funke ausbilden, hat aber bislang noch keine Bewerbungen erhalten. „Anscheinend ist das Handwerk nicht mehr so gefragt.“
Funkes Fahrräder, Lindhorststraße 25, 02041 559595. Öffnungszeiten: Mo- Fr. 9-18 Uhr, Sa 9-14 Uhr.